Schlüsseldienste: Vorsicht vor unseriösen Anbietern

Einen Augenblick nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Die Wohnungstür fällt zu und der Schlüssel liegt in der Wohnung. Die Not ist groß, die Angst vor der hohen Rechnung des Schlüsseldienstes ebenfalls. Doch das muss – und sollte – nicht sein: Die D.A.S. Rechtsschutzversicherung gibt Tipps für das richtige Verhalten im Ernstfall.
Geht man im Notfall überlegt vor, kann man Ärger und überhöhte Kosten beim Einsatz eines Schlüsseldienstes vermeiden. Das beginnt schon mit der präventiven Suche nach einem seriösen Dienstleister in der Nähe des Wohnortes, dessen Telefonnummer vorsichtshalber im Handy abgespeichert werden sollte. Bei der Suche nach dem richtigen Schlüsseldienst empfiehlt es sich, mehrere Anbieter vor Ort zu testen. Wichtig ist der Sitz des Unternehmens, da häufig trotz nahe gelegener Ortsnummer Telefonverbindungen an das andere Ende der Stadt weitergeschaltet werden. So lassen sich im Zweifel hohe Anfahrtskosten vermeiden. Zudem ist es ratsam, nachzufragen, wann der Monteur eintreffen wird. „Der Kunde sollte schon bei der telefonischen Kontaktaufnahme mit dem Schlüsseldienst einen Festpreis für die Anfahrt und das Öffnen der Türe sowie eventuelle Nacht- oder Feiertagszuschläge inklusive Mehrwertsteuer vereinbaren“, rät Anne Kronzucker, Rechtsexpertin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Deshalb muss die Situation möglichst exakt geschildert werden: Ist die Tür nur ins Schloss gefallen, ist sie abgeschlossen oder steckt innen der Schlüssel noch im Schloss? Denn eine zugefallene Tür lässt sich meist schnell und problemlos öffnen, ohne dass der Zylinder oder das ganze Türschloss zerstört werden müssen. Unseriöse Firmen beschädigen bei der Notöffnung möglichst viel und machen anschließend überhöhte Kosten für neues Material geltend. Solche Dienstleister können sich sogar wegen Betrug (§ 263 StGB), Wucher (§ 291 StGB) und Nötigung (240 StGB) strafbar machen (LG Bonn, Az. 37 M 2/06). Der Name des Ansprechpartners und der Firma, die Vertragspartner ist, sind weitere wichtige Informationen, da häufig die Telefonnummer eines Schlüsseldienstes nur zu einem Callcenter verbindet, das ein Subunternehmen beauftragt. Im Beschwerdefall ist es jedoch leichter, direkt mit dem beauftragten Unternehmen zu verhandeln. „Lassen Sie sich bei Ihrer Nachfrage nicht abwimmeln“, empfiehlt Anne Kronzucker. „Eine Firma ist verpflichtet, telefonisch mitzuteilen, wer als Vertragspartner von welchem Ausgangsort geschickt wird.“
Seriöser Dienstleister = seriöse Kosten Viele – auch seriöse – Firmen verlangen Sofortkasse. Erscheint der Preis zu hoch, kann der Kunde zunächst nur einen angemessenen Teilbetrag bezahlen und sich dann über die ortsüblichen Kosten informieren. Hier helfen die lokalen Verbraucherzentralen weiter. „Sind die berechneten Kosten mehr als doppelt so hoch wie der ortsübliche Preis, überschreiten sie die Wuchergrenze“, erläutert die D.A.S. Juristin. „Der Betroffene muss dann nur einen angemessenen Anteil bezahlen.“ Das heißt, im Falle von deutlich überhöhten Preisen sollte man die Restzahlung endgültig verweigern. Bei offensichtlichen Wucherpreisen entscheiden die Gerichte zugunsten der Verbraucher (AG Bremen, Az. 4 C 12/08, OLG Frankfurt, Az. 6 W 218/01). Hat der Geschädigte schon alles bezahlt, kann der überhöht bezahlte Betrag gerichtlich zurückgefordert werden. Die Tarife differieren je nach Ort und Anbieter stark. Weitere Faktoren sind Wochentag und Uhrzeit. Nach 18:00 Uhr oder samstags fallen in der Regel Zuschläge an. An Sonn- und Feiertagen kann es richtig teuer werden. Hier sind Aufpreise von 150 Prozent des Normalpreises durchaus üblich.
Treffen vor der Tür Beim Eintreffen des Monteurs sollte der Betroffene sich nochmals Namen des Unternehmens, Anschrift und Namen des Monteurs bestätigen lassen und ausdrücklich klären, welche Arbeiten erledigt werden müssen. Eine nur ins Schloss gefallene Tür lässt sich meist mit einem Draht öffnen. Weitere Informationen zu rechtlichen Fragen unter www.das-rechtsportal.de
(Pressemitteilung D.A.S.)

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
* Pflichtfelder

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.