Mehr als 2 700 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland bei Verkehrsunfällen auf LandstraÃen ums Leben gekommen. Dies sind mehr als 60 Prozent der Verkehrstoten, obwohl nur 40 Prozent der Fahrleistungen auf LandstraÃen erbracht werden. Laut ADAC sind LandstraÃenunfälle meist auf menschliches Versagen wie Lenkfehler oder missglückte Ãberholmanöver zurückzuführen.
Doch erst in Kombination mit unsicheren StraÃen wird aus einfachen Fahrfehlern leicht ein tödliches Unglück. Gefährlich sind etwa Hindernisse wie Bäume, Masten oder Felsen neben der StraÃe, schlechter StraÃenbelag, unübersichtlicher StraÃenverlauf sowie die fehlende Mitteltrennung. Der ADAC fordert daher, das gesamte deutsche LandstraÃennetz auf den Prüfstand zu stellen. „Die Verwaltungen müssen StraÃen präventiv verbessern. Sie dürfen nicht erst dann reagieren, wenn an bestimmten Stellen besonders oft Unfälle passieren“, forderte ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker am Rande einer Fachveranstaltung zur StraÃensicherheit in Frankfurt. Mit unterschiedlichen baulichen VerbesserungsmaÃnahmen kann die Zahl der Verkehrstoten erkennbar gesenkt werden. Dazu zählen freie Auslaufräume neben der StraÃe, befestigte Randstreifen, sichere Schutzplanken und flexible Schilder- und Begrenzungspfosten. Nötig ist zudem eine klare Markierung in der Fahrbahnmitte, da sich Autos bei hoher Geschwindigkeit auf engstem Raum begegnen. Zusatzspuren für gefahrloses Ãberholen sowie der Bau von Kreisverkehren anstelle herkömmlicher Kreuzungen sorgen ebenfalls für eine Verringerung der Gefahren. „Unfälle passieren immer wieder. Aber eine gut ausgebaute und sichere StraÃe kann die Folgen eines Unfalls entscheidend reduzieren“, so Becker. „Leider sucht man solche StraÃen in Deutschland jedoch meist vergeblich.“ Während StraÃenneubauten heute aufgrund moderner Baurichtlinien hohen Sicherheitsstandards genügen, gilt dies für groÃe Teile des Bestandsnetzes noch nicht. Im Rahmen des EuroRAP StraÃentests hat der ADAC seit 2005 rund 14 500 Kilometer LandstraÃe abgefahren und analysiert. Die gewonnenen Daten eignen sich hervorragend zur Erkennung und Beseitigung von Gefahrenstellen.
(Pressemitteilung ADAC)