Noch nicht einmal zwei Jahre ist es her, als die damals neu auf den Markt gekommenen Geldmarkt-Indexanlagen als faire und rentable Alternative zu Tagesgeldkonten angepriesen wurden.
Während Banken beim Tagesgeld die Zinsen nach Gutdünken jederzeit ändern können, ist der Zins bei der Geldmarkt-Indexanlage an einen festgelegten Marktzins gekoppelt – kurzfristige Lockangebote mit befristeten hohen Zinsen und anschließender Mini-Rendite sind damit ausgeschlossen. Maßstab ist üblicherweise der Eonia- Geldmarktindex, der den Durchschnittszins bei kurzfristigen Anlagegeschäften zwischen Banken abbildet. Populäre Vertreter der Eonia-Indexprodukte für Privatanleger sind bspw. der Eonia-Indexfonds der Deutsche-Bank-Tochter dbx-Trackers und die Tagesanleihe des Bundes. Bei beiden Anlageprodukten erhält der Anleger den Eonia-Marktzins abzüglich eines geringen Abschlags. Doch in der Niedrigzinsphase der vergangenen Monate haben sich die Geldmarkt-Indexanlagen als Renditekiller entpuppt, beobachten die unabhängigen und auf Honorarbasis arbeitenden Finanzexperten von Berater- Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten. Sowohl der Fonds der Deutschen Bank wie auch die Tagesanleihe verbuchten in den ersten zehn Monaten dieses Jahres eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von gerade mal 0,64 Prozent. Zum Vergleich: Mit einem Tagesgeldkonto bei den Spitzenanbietern ließ sich locker der zwei- bis dreifache Ertrag erzielen. Grund dafür ist, dass viele Banken in der extremen Niedrigzinsphase offenbar lieber etwas mehr Zinsen zahlen, um ihre Kunden zu halten. Privatanleger sollten daraus die Lehre ziehen, dass die Koppelung an einen Index nicht davor schützt, dass die Rendite in ungünstigen Marktphasen weit unter dem Durchschnitt liegt.
(Pressemitteilung Berater Lotse)
