Mehrheit der Patienten befürwortet Hausarztverträge

Das Marktforschungsinstitut IPSOS führte im Oktober, im Auftrag des Deutschen Hausärzteverbandes, eine repräsentative Befragung zum Stellenwert von Hausarztverträgen durch. Sie zeigt: Die überwiegende Mehrheit der Befragten erachtet eine besondere hausärztliche Versorgung für sich und ihre Familie für sinnvoll. Sechs von zehn gesetzlich Versicherte würden sich sogar in jedem Fall für einen solchen Hausarzttarif entscheiden. Die Befragung ergab auch, dass bisher nur jeder Vierte von seiner Krankenkasse über die spezielle hausärztliche Versorgung informiert wurde. Die gesetzliche Pflicht zum Angebot einer speziellen hausärztlichen Versorgung gemäß § 73b SBG V hat auch nach dem Willen der neuen Bundesregierung für alle Krankenkassen unverändert Bestand und sollte zügig umgesetzt werden.
In einer repräsentativen Telefonbefragung wurden insgesamt 641 Bundesbürger (300 Frauen / 239 Männer über 40 Jahre) interviewt. Davon waren 539 Personen (rund 84%) gesetzlich versichert. Die Marktforschungsuntersuchung durch IPSOS wurde im Rahmen einer Omnibusbefragung durchgeführt. Das Institut bat um eine Einschätzung zu drei Themenfeldern:
1. Problembewusstsein in Bezug auf zukünftige hausärztliche Versorgung
Die Frage, ob sie die Sicherstellung der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung auch für sich persönlich oder ihre Familie für wichtig erachten, beantworteten 85,8% mit ja.
2. Sinnhaftigkeit von Verträgen zur hausarztzentrierten Versorgung
Unter der Prämisse, dass Hausarzttarife konkrete Vorteile bieten, wie z. B. mehr Behandlungszeit durch den Arzt oder bestimmte Zusatzleistungen, halten sechs von zehn Befragten (58,7%) diese auf jeden Fall für sich persönlich oder ihre Familie für sinnvoll. Weitere 26,5% stimmen dem weitestgehend zu.
„Diese Zahlen bestätigen die Erfahrungen unserer Kollegen, die bereits neue hausärztliche Versorgungsprogramme anbieten können, wie z. B. in Baden-Württemberg oder Bayern“, so Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes: „Gerade ältere Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes schätzen diese intensivere Versorgungsmöglichkeit.“
3. Informationsangebote der Krankenkassen
Die Umfrage deckte auf, dass drei Viertel aller Befragten noch nicht von ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten neuer hausärztlicher Versorgungsformen informiert wurden. Nur 25,7% beantworten die entsprechende Frage mit Ja.
„Diese Zahlen sind nicht überraschend“, so Weigeldt, „da die Verweigerungshaltung vieler Kassen, insbesondere der Ersatzkassen, bekannt ist.“
Wir weisen in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Internetseite www.HZV-Ampel.de hin. Sie wurde als Service für alle Versicherten eingerichtet und informiert über die neuen Versorgungsangebote und zeigt tagesaktuell, welche Krankenkassen die neuen Hausarztprogramme bereits anbieten. (Pressemitteilung Deutscher Hausärzteverband e.V.)

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