Deutsche Sparkassen- und Giroverband spricht sich für SEPA-Lastschrift aus

Für eine nachhaltige Etablierung der neuen europaweiten SEPA-Lastschrift spricht sich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) aus. Dies geschieht mit Blick auf den anstehenden Fristablauf am 1. November, zu dem alle Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) die notwendigen einheitlichen Rechtsvorgaben für die SEPA-Lastschrift umgesetzt haben müssen. „Wir brauchen ein solides Fundament für die neue SEPA-Lastschrift, damit Vertrauen entsteht und der Marktstart erfolgreich wird,“ sagte Bernd M. Fieseler, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), heute in Brüssel. Dabei gäbe es auf EU-Ebene sowie auf nationaler Ebene noch vier wichtige Handlungsfelder.
„Im Mittelpunkt aller unserer Überlegungen stehen die Kunden. Denn wir sind überzeugt, dass nur mit dem Kunden und für den Kunden ein gesicherter Übergang auf den europäischen Zahlungsverkehr gelingen kann,“ so Fieseler.
An erster Stelle steht die Rechtssicherheit in allen EWR-Staaten. Zum Fristablauf Anfang November fehlen in mindestens sechs Ländern noch die einheitlichen gesetzlichen Regelungen. Auch die Erreichbarkeit von Unternehmen in anderen europäischen Ländern außerhalb Deutschlands ist für deutsche Unternehmen wichtig, wenn sie die Nutzung der SEPA-Lastschrift angehen wollen. An zweiter Stelle steht die technische und wirtschaftliche Planungssicherheit für die Investitionen der Unternehmen in das neue Verfahren. Fortgeschrittene Diskussionen über die Weiterentwicklung der Regelwerke und Verfahren tragen aus Sicht des DSGV eher zur Verunsicherung des Kunden bei und blockierten Investitionsentscheidungen in Unternehmen. Fieseler: „Welches Unternehmen investiert in eine neue Software, wenn die nächste Version bereits angekündigt wird? An dieser Stelle ist Stabilität und Kontinuität gefragt.“
Drittens setze sich der DSGV dafür ein, durch eine nationale Regelung den Unternehmen in Deutschland den Übergang auf die neue SEPA-Lastschrift so einfach wie möglich zu machen. Bei den rund 8 Mrd. Lastschriften wären bei einer Umstellung etwa 700 Mio. neuer Einwilligungen von Kunden einzuholen. Neben dem geschätzten Umstellungsaufwand von 1,5 bis 2 Mrd. Euro für die Unternehmen kämen allein rund 600 Mio. Euro an Portokosten hinzu. Fieseler dazu: „Eine vereinfachte gesetzliche Regelung würde die Unternehmen hier entscheidend entlasten. Dafür setzen wir uns ein.“
Viertens gibt der DSGV einer auf dem Kundenvertrauen aufbauenden Einführung der SEPA-Lastschrift den Vorzug. Um die Attraktivität der neuen SEPA-Verfahren zu erhöhen, kündigt der Verband Zusatzleistungen für Kunden an. Mit diesem Weg wendet sich der DSGV gegen einen in Brüssel diskutierten Zwang zur Nutzung der SEPA-Verfahren. „Die SEPA-Lastschrift wird eine neue Brücke im europäischen Zahlungsverkehr. Sobald alle Pfeiler stehen und belastbar sind, begleiten wir unsere Kunden gerne über diese Brücke,“ so Fieseler. Die technischen Voraussetzungen zur Verarbeitung von eingehenden SEPA-Lastschriften und für ein aktives Angebot derselben sind zum Fristablauf am 1. November 2009 in der Sparkassen-Finanzgruppe erfüllt.
Die Sparkassen-Finanzgruppe ist mit 6,7 Mrd. Transaktionen einer der größten Zahlungsverkehrsanbieter in Europa. Seit Anfang der 90er Jahre betreibt die Sparkassen-Finanzgruppe mit EUFISERV ein paneuropäisches Geldautomatennetz in 9 Ländern Europas. Sie ist Mitbegründerin der Euro Alliance of Payment Schemes (EAPS) zur Vernetzung europäischer Debitkartensysteme.
(Pressemitteilung DSGV)

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