Impfschutz gegen saisonale Grippe dieses Jahr sehr wichtig

Angesichts der H1N1-Pandemie (so genannte „Schweinegrippe“ oder Neue Grippe) droht derzeit aus dem Blick zu geraten, dass auch die normale, jährlich auftretende Grippe (Influenza) in diesem Winter wieder um sich greifen wird. Die Vorbeugung dieser saisonalen Grippe mittels Schutzimpfung sollte deshalb nicht vernachlässigt werden.
Sie ist wegen des hohen Risikos der Vermischung der saisonalen und pandemischen Grippeviren diesmal sogar besonders wichtig. Dies erklärten heute namhafte Experten bei einer Pressekonferenz des Impfstoffherstellers Novartis Behring in Frankfurt.
Mischung von pandemischem mit saisonalem Virus befürchtet
Die jedes Jahr auftretende saisonale Influenza stellt für besonders gefährdete Gruppen ein ernstes Risiko dar – auch in Zeiten der Pandemie. „Zwischen den Jahren 1990-2000 verstarben in Deutschland jährlich zirka 7.000 bis 14.000 Menschen an einer normalen saisonalen Influenza“, erinnerte Professor Peter Wutzler. Besonders betroffen sind Personen ab 65 Jahre: 90 Prozent aller Todesfälle aufgrund der saisonalen Grippe treten bei dieser Personengruppe auf.
Der Direktor des Instituts für Virologie und Antivirale Therapie der Universität Jena plädiert für eine vorbeugende Impfung aller Risikogruppen. Dazu zählen neben älteren Menschen auch chronisch Kranke, medizinisches Personal und Menschen mit vielen Personenkontakten. Da in diesem Winter die Erreger der Neuen Grippe und der saisonalen Grippe gleichzeitig auftreten werden, ist die saisonale Grippeimpfung nach Ansicht des Experten in diesem Jahr wichtiger denn je: „Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Influenza-A-Virusstämme birgt zunehmend die Gefahr, dass es zu einer Vermischung der Erbinformationen der Erreger kommt und ein neuer Virustyp entsteht, der gefährlich sein kann“, so Wutzler. „Um hier entgegen zu wirken, sollte sich jeder, der zu einer Risikogruppe gehört, gegen die saisonale Grippe impfen lassen“, rät der Experte. Denn je mehr Menschen gegen die saisonale Grippe geimpft sind, umso geringer ist dieses Risiko. Die ideale Zeit für diese Impfung beginnt jetzt im September.
Für den Impferfolg ist auch wichtig, dass passende Impfstoffe angewendet werden: „Unterschiedliche Impfstoffe ermöglichen die gezielte Impfung aller Personen, so die konventionellen Impfstoffe für gesunde Erwachsene und Kinder sowie ein wirkverstärkter Impfstoff für Senioren ab 65 Jahre. Letztere benötigen aufgrund ihres schwächeren Immunsystems einen wirkverstärkten Impfschutz“, erklärte Dr. Petra Sandow, Grippeexpertin aus Berlin.
So genannte adjuvierte Impfstoffe enthalten einen Wirkverstärker („Adjuvans“), der das Immunsystem besonders intensiv anregt und damit für einen stärkeren Schutz sorgt als normale Impfstoffe. „Mit dem wirkverstärkten Grippeimpfstoff für Ab-65-Jährige wird bei dieser Altersgruppe, die wegen ihres schwächeren Immunsystems auf Standardimpfstoffe nicht optimal reagiert, ein besserer Schutz vor der saisonalen Virusgrippe erreicht. Außerdem hat die Auswertung von Fallkontrollstudien gezeigt, dass bei entsprechend geimpften Senioren im Vergleich zu Ungeimpften ein erheblicher Rückgang akuter stationärer Klinikaufenthalte aufgrund von Grippe-Folgeerkrankungen wie Pneumonien, Schlaganfällen und akuten Herzerkrankungen während der Grippesaison zu verzeichnen war“, sagte Dr. Olaf Zent von Novartis Behring in Marburg(1).
Der wirkverstärkte Impfstoff mit dem Adjuvans MF59 von Novartis Behring hat zudem den Vorteil, dass er vor einem breiteren Spektrum von Grippeerregern schützt als Impfstoffe ohne Wirkverstärker, wie Zent weiter erklärte. Das bedeutet, dass der Impfstoff auch dann noch vor Grippe schützen kann, wenn plötzlich leicht veränderte Varianten von Grippe-auslösenden Viren auftreten(2,3,4,5). „Da Grippeviren dazu neigen, sich ständig zu verändern, bedeutet dieser breitere Schutz vor Virusvarianten ein Plus für die so geimpften Senioren“, so der Marburger Experte. Bei MF59 handelt es sich um einen Wirkverstärker auf Basis einer Öl-in-Wasser-Emulsion. Der saisonale Grippeimpfstoff mit dem Wirkverstärker MF59 wurde bisher über 45 Millionen Mal verimpft und hat sich in 12 Jahren klinischer Anwendung als sicher und gut verträglich erwiesen.
Wie Dr. Zent erklärte, enthalten auch die in Entwicklung befindlichen pandemischen Impfstoffe von Novartis Behring gegen die Neue Grippe dieses Adjuvans. Durch den Einsatz des Wirkverstärkers ist laut Zent davon auszugehen, dass diese mit einer geringeren Antigenmenge auskommen.(6) Dadurch können mehr Menschen schneller vor der pandemischen Grippe geschützt werden.
Aufgrund der Vorteile von Impfstoffen mit Öl-in-Wasser-Emulsionen empfiehlt auch die WHO die Impfung gegen die pandemische Grippe mit Impfstoffen durchzuführen, die einen Wirkverstärker auf Öl-Wasser-Basis enthalten.(7)
(Pressemitteilung Novartis Behring)

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