Finanzkrise: Deutsche sind zuversichtlicher

Die Wirtschaftsstimmung in der Bevölkerung hat sich im August deutlich aufgehellt: Jeder zweite Bundesbürger (50%) erwartet, dass es aufgrund der Finanzkrise in den kommenden sechs Monaten zu keiner weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland kommt. Im Februar waren dies erst 29 Prozent.
Ein Viertel der Deutschen (26%) zeigt sich sogar sicher, dass der Tiefpunkt der Krise bereits durchschritten ist und es von nun an wieder bergauf geht. Freilich bleibt jeder Dritte (34%) gegenüber einem möglichen schnellen Aufschwung noch skeptisch.
Dies zeigt der aktuelle „Trendmonitor Finanzdienstleistungen 2009“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research aus Hilden. 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden im August und zuvor im Februar repräsentativ zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung und zu privaten Finanz-themen befragt.
Privatanleger werden wieder mutiger
Gestiegen ist auch der Optimismus der Deutschen in Sachen private Geldanlage: Aktuell sehen 43 Prozent die Krise als Chance für neue Anlagegeschäfte an (Februar: 38%). Lediglich 15 Prozent wollen gänzlich darauf verzichten (Februar: 17%).
Darüber hinaus nimmt die Risikobereitschaft der Privatanleger wieder zu: Auf der Skala der beliebtesten Finanzprodukte erzielen renditeorientierte Anlagen wie Aktien oder Aktienfonds den deutlichsten Zugewinn. Sicherheitsorientierte konservative Anlagen wie Sparbücher oder Festgeld sind hingegen derzeit weniger stark gefragt als noch vor einem halben Jahr.
„Die Empfehlung ausschließlich konservativer Anlagestrategien wird der neuen Renditeorientierung mancher Kunden nicht mehr gerecht“, sagt Sabine Pützfeld, Studienleiterin bei der Nordlight Research GmbH. „Für die Banken gilt es, die Risikobereitschaft ihrer Kunden sorgsam auszuloten und die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Nur so wird der Vertrauensvorschuss der Anleger nicht erneut verspielt“, so Pützfeld weiter.
Neue Chancen für deutsche Geldinstitute
Besonders profitieren von der neuen Anlagebereitschaft können insbesondere die einheimischen Geldinstitute: Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger (68%) bevorzugen für zukünftige Geldanlagen Institute mit Hauptsitz in Deutschland. Der ausländischen Konkurrenz steht lediglich jeder zehnte Anleger uneingeschränkt offen gegenüber.
Gleichzeitig muss die Finanzwirtschaft auch weiterhin mit Gegenwind und Misstrauen bei den Privatkunden rechnen: Ein Viertel (25%) vertritt nach wie vor die Auffassung, dass Geldanlagen bei den Banken derzeit nicht mehr sicher sind, weitere 42 Prozent zeigen sich diesbezüglich zumindest verunsichert.
Fazit: Die Zuversicht der Deutschen wächst, der Vertrauensverlust aufgrund der Finanzkrise ist aber längst noch nicht überwunden.
Die komplette 50-seitige Studie „Trendmonitor Finanzdienstleistungen 2009“ mit zahlreichen weiteren Ergebnissen und Differenzierungen zur aktuellen Wirtschafts- und Finanzstimmung der Deutschen sowie zu ihren konkreten Anlageabsichten und Produktpräferenzen ist über Nordlight Research beziehbar. (Pressemitteilung der Nordlight Research)

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