IKK-Anträge auf Pflegebedürftigkeit erheblich gestiegen

Die Innungskrankenkassen (IKKn) registrieren eine starke Zunahme der Anträge auf Pflegebedürftigkeit. 2006 forderten noch knapp 25.500 IKK-Versicherte Leistungen aus der Pflegeversicherung. 2008 waren es knapp 32.000 Versicherte, so eine aktuelle statistische Erhebung. Allein die BIG direkt gesund verzeichnete im vergangenen Jahr ein Antragsplus von 163 Prozent im Vergleich zu 2007. Bei der IKK Thüringen waren es 20 Prozent.
Insgesamt führten die Medizinischen Dienste im vergangenen Jahr mehr als 1,5 Millionen Begutachtungen im Auftrag der Krankenkassen durch. 2007 waren es noch 1,325 Millionen, wie aus dem aktuellen Pflegebericht des Spitzenverbandes des Medizinischen Dienstes hervorgeht.
„Wir nehmen die demografische Entwicklung sehr ernst: Die unbürokratische Beratung für Betroffene und Angehörige aus einer Hand – das ist für uns ein Muss“, sagt Rolf Stuppardt, Geschäftsführer des IKK e.V., Dienstleister der Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Bei der Signal Iduna IKK wurden im vergangenen Jahr im Bereich Westfalen allein rund 5.900 Erstgutachten auf Pflegebedürftigkeit durchgeführt, über 19 Prozent mehr als 2007. Die Krankenkasse mit mehr als einer Million Versicherten hat sich auf die Entwicklung mit besonderen Dienstleistungen eingestellt. Speziell geschulte Pflegeberater unterstützen Betroffene bei der Suche nach geeigneter Betreuung – ambulant oder stationär in einer Pflegeeinrichtung – und unterstützen bei Absprachen mit Sozialämtern und anderen Behörden. Für die Versicherten in Bayern wurde eine Leitstelle Pflegeservice ins Leben gerufen. Unter einer kostenlos geschalteten Telefonnummer werden von Experten telefonische Beratungen vorgenommen.
Auch die numIKK mit mehr als 58.000 Versicherten beobachtet einen Anstieg der gestellten Anträge. Zwischen 2007 und 2008 wurde eine Zunahme von neun Prozent registriert. Schwerpunkt der Beratung: Unkomplizierte Hilfe, wenn kurzfristig eine veränderte Betreuung für den Pflegebedürftigen notwendig ist.
Die betroffenen Versicherten und ihre Angehörigen dürfen nicht allein gelassen werden, fordert Stuppardt. „Mehr Transparenz des pflegerischen Angebotes und auch der Qualität der Leistungserbringer – darin sehen die Innungskrankenkassen ihre Aufgabe“, so der Geschäftsführer. (Pressemitteilung der IKK e.V.)

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