DLRG rät zu Vorsicht beim Baden in Seen und Flüssen

Viele Menschen zieht es in den schönsten Wochen des Jahres an idyllische Seen oder Flussabschnitte, um zu baden und sich abzukühlen.

Doch Vorsicht: Gerade die unbewachten Badestellen bergen hohe Risiken. „Die Gefahr, dort zu ertrinken ist um ein Vielfaches höher, als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen“, warnt DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann. Die Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) belegt diesen Sachverhalt: Allein im vergangenen Jahr ertranken in Seen und Flüssen 408 Personen, das sind etwa 85% aller tödlichen Wasserunfälle.
Damit der Badeausflug nicht mit einer Katastrophe endet, sollten Sicherheitsregeln beachtet werden. Sie sollten nur an bewachten Badestellen und nur zu den offiziell bekannt gegebenen Zeiten schwimmen gehen und jeder Schwimmer sollte sich vor dem Bad bei Ortskundigen über mögliche Gefahren wie Strömungen, Wassertiefe, Brücken und Schiffsverkehr informieren. Vorsicht auch bei fließenden Gewässern. Hier gibt es starke, oft unerwartete Strömungen und überraschende Untiefen. Schwimmen Sie daher in Flüssen nur, wenn Sie fit sind und über eine gute Kondition verfügen. Überschätzen Sie nicht Ihre eigene Leistungsfähigkeit. Und gehen Sie stets vorsichtig ins Wasser. Ein eleganter Sprung führt leicht zu schmerzhaften Verletzungen oder sogar Schlimmerem. Benutzen Sie nur frei zugängliche und gut einsehbare Stellen. Meiden Sie steinige und bewachsene Uferzonen, geschützte Gebiete, Schilfgürtel, Brut- und Laichgebiete. Am Besten legen Sie schon vor dem Gang ins Wasser den Ort fest, wo Sie das Wasser wieder problemlos verlassen können. Berücksichtigen Sie dabei die Strömung.
Auch Brückenpfeiler stellen eine Gefahr dar. Die unter Wasser befindlichen Sockel sind nicht zu unterschätzende Hindernisse. Sie verändern die Strömungsverhältnisse (Sogwirkung). Gleiches gilt für Buhnenfelder, Häfen, Wehre, Schleusen, Industrieanlagen, Spundwände und Fahrrinnen der Schiffe. Umschwimmen Sie diese Bereiche weiträumig. Achten Sie beim Schwimmen sorgfältig auf Treibgut und Unterwasserhindernisse (entsorgte Fahrräder). Hier ist die Verletzungsgefahr besonders groß.
In Flussabschnitten mit Gezeitenströmung verstärkt diese zum Teil die normale Flussströmung erheblich. Bei ersten Anzeichen von Erschöpfung sollten Sie sofort mit der Strömung (nie dagegen) ans Ufer schwimmen. Sandbänke und Flachwasserbereiche sind im Falle der Erschöpfung wichtige Zufluchtsorte.
Grundsätzlich gilt: Schwimmen Sie nie alleine und bleiben Sie nicht zu lange im Wasser. Flusswasser und Baggerseen erwärmen sich nicht so stark, wie Wasser in flacheren Seen oder Bädern. Beachten Sie die Gefahr einer Unterkühlung und trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol.
Bei Baggerseen stellen die hohen Abbruchkanten eine besondere Gefahr dar. Hier kann es auch schnell passieren, dass der weiche Sand an den Kanten nachgibt und in großen Massen in den Baggersee rutscht und dabei die Schwimmer unter sich begräbt.
Machen Sie keine Extratouren. Denken Sie daran: Wenn Sie alleine baden, kann Ihnen bei einem Unfall niemand helfen oder Hilfe holen. (Pressemitteilung des DLRG)

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