ERA Rohstoff-Report – Wahre Werte gefragt

Nach Einschätzung der Investmentboutique ERA Resources wird es in den kommenden Jahren einen starken Trend zu Sachwerten geben. „Der globale Vertrauensverlust, der aus der Finanzmarktkrise resultiert und besonders das Finanzsystem betrifft, hat unter anderem dazu geführt, dass Anleger von einer kommenden Inflation ausgehen und den Papierwährungen nicht mehr vertrauen“, sagt Werner Ullmann, Rohstoffexperte bei ERA Resources. „In den kommenden Jahren wird es daher eine verstärkte Nachfrage nach Sachwerten, insbesondere nach Gold, geben“, erklärt Ullmann.
Parallel dazu verstärken zahlreiche Länder ihre Bemühungen, den Dollar als Reservewährung weiter herunterzufahren und zunehmend Gold vorzuhalten. „Länder wie China, Indien und Russland, aber auch Italien haben bereits angekündigt, stärker in Gold zu diversifizieren“, so der ERA-Experte. Besonders für die östlichen Länder, die ein starkes Interesse daran hätten, von den USA und dem US-Dollar unabhängig zu sein, sei die baldige konsequente Umstellung auf eine goldgedeckte Leitwährung denkbar. Nach Einschätzung ERAs wird sich der Goldpreis jedoch auf kurze Sicht eher verhalten entwickeln. Ein Grund sind hohe Short-Positionen, die kurzfristig auf den Goldpreis drücken. Auf lange Sicht wird der Preis für das Edelmetall dagegen deutlich steigen. „Es gibt noch sehr viel Spiel nach oben“, so Ullmann. „Der bisherige Höchststand des Goldes ist noch längst nicht erreicht.“ Dieser lag Anfang der 80er Jahre inflationsbereinigt bei 2.300 US-Dollar je Unze, aktuell liegt der Preis bei 955 US-Dollar je Unze (Stand 31.07.2009).
Ein zusätzlicher Faktor: Die Jahresproduktion beim Gold sinkt aktuell und wird dies auch weiterhin tun, da es zu wenig Explorationsprojekte gibt. „Von den 4.000 bis 5.000 tätigen Explorationsfirmen haben derzeit nur sehr wenige gute Projekte, die insgesamt mehr als 5 Millionen Unzen Gold einbringen“, so Ullmann. Um Explorationsprojekte zu initiieren sind hohe Investitionen nötig, für die der aktuell eher moderate Preis des Edelmetalls wenig Anreiz bietet. Zudem behindert die aktuelle Kreditklemme einige Projekte. Das Goldangebot kann also künftig noch weniger mit der Nachfrage Schritt halten. Kurzfristig sind die Aussichten für Silber aufgrund der Fundamentaldaten besser als die für Gold.
Insgesamt sind die Edelmetallwerte im Zuge der allgemeinen Erholung an den Börsen im Verlauf des Juli leicht gestiegen. Die Dollarschwäche wirkte sich hier ebenfalls positiv aus. Die übliche Sommerflaute blieb aus. Der Preis des Basismetalls Kupfer notierte im Juli überraschend fest. Dies sei u.a. auf die große Nachfrage Chinas zurückzuführen, die vermutlich auch in den kommenden Jahren anhalten werde. Auch Minenaktien entwickelten sich im Juli saisonuntypisch recht positiv. „In diesem Bereich muss allerdings die Verschuldung der Unternehmen genau im Blick behalten werden“, sagt Ullmann. „Investitionen sind nur dort ratsam, wo die Finanzierung der avisierten Projekte bereits steht.“ Insgesamt geht ERA von einem leichten Anziehen der Minenwerte im August aus.
Die Preise im Bereich Soft Commodities haben im Zuge der allgemeinen Markterholung angezogen. Kurzfristig bleiben in diesem Segment weiterhin Fischzucht- und Waldinvestments interessant. Überdurchschnittlich ist der Lachspreis angestiegen. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass Lachs aufgrund der Überfischung vermehrt in teuren Zuchtanlagen produziert wird. Profitieren würde davon zum Beispiel das norwegische Unternehmen Marine Harvest SAS.
Im Energiebereich zog der Ölpreis aufgrund der steigenden Nachfrage im Laufe des Julis deutlich an. Gleichzeitig stieg der Zuckerpreis rasant. „Die Korrelation zwischen Rohöl- und Zuckerpreisen besteht erst seit einigen Jahren“, erklärt ERA-Experte Ullmann. „Zucker wird auch zur Herstellung des Alternativtreibstoffes Ethanol benutzt und daher besonders stark nachgefragt, wenn der Rohölpreis steigt. Denn gegenüber Weizen oder Mais hat Zucker einen deutlich besseren Wirkungsgrad.“ Nach Einschätzung von ERA Resources wird zudem der Bereich Geothermie in den kommenden Monaten verstärkt Aufmerksamkeit erfahren, insbesondere in Nordamerika. Hier hatte die kanadische Minenlegende Ross Beaty, CEO der renommierten Pan American Silver Corp., mit Magma Energy Corp. im Juni ein Geothermie-Unternehmen mehr als erfolgreich an die Börse gebracht. Das IPO war erheblich überzeichnet und hatte großes Interesse für Geothermie generiert. „Da sich auch US-Präsident Obama für die Nutzung alternativer Energien einsetzt, sehen wir hier einen deutlichen Trend entstehen, der auch bald nach Europa kommen dürfte.“ In Europa seien unter anderem Italien und der Raum München für geothermetische Aktivitäten prädestiniert.
(Pressemitteilung der ERA Resources)

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