Beherbergungsgewerbe setzt in Wirtschaftskrise Hoffnungen auf den Inlandstourismus

Das Beherbergungsgewerbe wird sich 2009 und 2010 auf rückläufige Umsätze einstellen müssen. Verantwortlich für den Rückgang sind Nachfrageausfälle im Kongress- und Tagungsbereich. Gleichzeitig bleibt die Ertragslage unverändert angespannt. Das berichtet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung erstellten Branchenbericht. Betroffen ist insbesondere die Stadthotellerie, während die Ferienhotellerie mit mehr Optimismus in die Zukunft schaut. Insgesamt dürfte der Inlandstourismus die Belegungsrückgänge im Kongresssektor und bei den ausländischen Gästen nur teilweise kompensieren, so der BVR.
Trotz der aktuellen Anspannungen am Hotelmarkt ist das Beherbergungsgewerbe mittelfristig ein Wachstumsmarkt. Der Deutschlandtourismus zeichnet sich durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Neben den einheimischen Urlaubern und Touristen aus den Nachbarländern besteht künftig vor allem Potenzial bei möglichen Gästen aus Russland, den arabischen Staaten, Fernost und allen voran aus China. Die relative preisliche Attraktivität des Deutschlandtourismus hat zuletzt allerdings etwas gelitten, da viele Nachbarländer anders als Deutschland den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent eingeführt haben. Der EU-Ministerrat hatte im März dessen Anwendungsmöglichkeit im Gastronomie- und Beherbergungsbereich beschlossen, wovon außer Dänemark seither alle Nachbarstaaten Deutschlands Gebrauch machen.
Die Branche des Beherbergungsgewerbes umfasst die gesamte klassische Hotellerie von Hotels, Gasthöfe über Pensionen; Ferienunterkünfte wie Privatquartiere, Ferienhäuser; Jugendherbergen sowie Campingplätze und das sonstige Beherbergungsgewerbe. Knapp 90 Prozent des Branchenumsatzes entfallen auf die klassische Hotellerie, zu der 84 Prozent der rund 45.000 Unternehmen gehören. Während die große Gruppe der Einzel- oder Privathotels immer weiter abnimmt, wird die sogenannte Markenhotellerie der Hotelketten und Hotelkooperationen immer dominanter. Diese bauen vor allem das Segment der günstigen Hotels aus; mit dieser Budgethotellerie wird verstärkt die jüngere und preisbewusstere Kundschaft angesprochen.
(Pressemitteilung des BVR)

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