Passagierfähren in Griechenland wenig sicher

Auf dem östlichen Mittelmeer sind immer noch zu viele alte Schiffe mit Sicherheitsmängeln unterwegs. Das zeigt das Ergebnis des diesjährigen ADAC-Fährentests mit Schwerpunkt Griechenland.
Knapp ein Drittel der insgesamt 14 Passagierfähren fiel mit „sehr mangelhaft“ oder „mangelhaft“ glatt durch, vier Schiffe erhielten lediglich die Note „ausreichend“. Dagegen gab es für fünf Fähren die Note „gut“ und für eine sogar ein „sehr gut“. Der ADAC appelliert an die Reedereien, aus der Schiffskatastrophe im Jahr 2000 vor der griechischen Insel Paros, bei der 80 Menschen ums Leben kamen, zu lernen. „Die Sicherheit der Passagiere muss immer im Vordergrund stehen“, fordert Max Stich, ADAC-Vizepräsident für Tourismus. „Die griechischen Behörden sollten bestehende Gesetze endlich umsetzen und durch wirksame Sanktionen die Reedereien dazu bringen, ältere Passagierfähren mit den neuesten technischen Sicherheitsstandards auszurüsten oder ganz auszumustern“, so Stich weiter. Testverlierer beim ADAC-Fährentest 2009 wurde die „Sardinia Vera“ der Reederei Kallisti Ferries. Technischer Zustand sowie Sicherheitsbewusstsein der Mannschaft der 34 Jahre alten Fähre, die zwischen Piräus auf dem griechischen Festland und Vathi auf der Insel Samos unterwegs war, waren Besorgnis erregend. Ein Evakuierungssystem war nicht vorhanden, ein schnelles Rettungsboot nicht einsatzbereit und es gab keine vorgeschriebenen Querschotten, die bei Wassereinbruch das Fluten des Autodecks verhindern sollen. Ergebnis: „sehr mangelhaft“. Ganz anders sieht es beim Testsieger „Ionian King“ aus. Die Fähre der Reederei Agoudimos Lines ist zwischen Patras auf dem Peloponnes und Igoumenitsa auf dem griechischen Festland unterwegs. Die 18 Jahre alte Fähre bekam in vier von fünf Kategorien Bestnoten. Dabei überzeugten neben Sicherheits- und Rettungseinrichtungen auf höchstem technischen Niveau auch die sehr gut ausgebildete und verantwortungsbewusste Crew.
(Pressemitteilung ADAC)

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