BVR gegen protektionistische Tendenzen

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) warnt in seinem jüngsten Konjunkturbericht vor einer
weiteren Zunahme des internationalen Protektionismus.

Dieser ginge nicht nur zu Lasten großer Unternehmen, sondern auch des exportorientierten
deutschen Mittelstands.

„Die Außenwirtschaft ist neben der Binnenwirtschaft für Deutschland der
zentrale Wachstumsmotor. Daher muss die deutsche Wirtschaftspolitik nach
der Bundestagswahl im September entschlossen gegen Protektionismus vorgehen
und für weitere Handelsliberalisierungen wie die Abschaffung von Zöllen und
nichttarifären Hemmnissen eintreten“, so BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas
Martin. Die optimale Plattform dafür seien wie schon in der Vergangenheit
multilaterale Abkommen im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO.

Im deutschen Außenhandel spiele der Mittelstand eine tragende Rolle, da er
98 Prozent der rund 350.000 deutschen Exportunternehmen stelle. Auch liege
die Exportquote der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland
erheblich über dem europäischen Durchschnitt. „Gerade der Mittelstand
braucht einen freien Zugang zu den Auslandsmärkten“, erklärt Martin.

In den vergangen Monaten seien nach Studien der Welthandelsorganisation WTO
wesentlich mehr neue Handelshemmnisse als Handelserleichterungen
registriert worden. In Form von Zöllen und nichttarifären Regelungen werde
versucht, ausländische Anbieter zu benachteiligen. Den Hintergrund bilde
die gegenwärtige Wirtschaftskrise, die einer interventionistischen Stimmung
in der Handelspolitik Vorschub geleistet habe. Die globale Krise dürfe aber
nicht als Vorwand genommen werden, um alte Irrwege erneut zu beschreiten.
Selbst in der gegenwärtigen Ausnahmesituation lasse sich Protektionismus
ökonomisch nicht rechtfertigen, da er selbst denjenigen Ländern schade, die
ihn einseitig einführten. Ein freier Außenhandel komme hingegen allen
beteiligten Ländern zugute. Er eröffne Zugang zur internationalen
Warenvielfalt und erhöhe die Produktivität. Langfristig werde das
Wirtschaftswachstum gestärkt, indem internationaler Wettbewerb den
Anpassungs- und Innovationsdruck vergrößere.

(Pressemitteilung BVR)

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