Das Eigenheim als private Altersvorsorge

Nach wie vor gilt die selbstgenutzte Immobilie als perfekte Altersvorsorge. Während der Mieter lebenslang zahlt, stottert der Eigentümer sein Darlehen ab und wohnt den Rest seines Lebens kostenfrei. Die im Alter gesparte Miete ist die „zweite Rente“. Soweit das Modell, mit dem uns Bausparkassen und Immobilienmakler ins eigenen Haus locken wollen.

Eigenheim = Wohnen ohne Kosten?

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Wenn die Sache so einfach ist, warum zahlen dann so viele Menschen eigentlich Miete? Zunächst einmal ist der Kauf von Wohneigentum teuer. In den ersten zehn bis fünfzehn Jahren ist die Belastung für den Häuslebauer oder -käufer wesentlich höher als für den Mieter. Zu den Tilgungsraten kommen schließlich noch Hypothekenzinsen und Nebenkosten dazu.

Nach Abschluss der Tilgung profitiert der Eigentümer aber von seinen Entbehrungen, da er wesentlich günstiger wohnt, besonders wenn man die konstante Mietsteigerung berücksichtigt. Der Eigentümer hat also später mehr von seiner Rente und trägt so zu seiner Altersvorsorge bei.

Was bei der Werbung fürs Eigenheim oft übersehen wird: Eigentümer müssen selbstverständlich auch Betriebskosten zahlen. Diese Gebühren für Müllabfuhr, Wasser, Grundsteuern, Gebäudeversicherung, Reparaturen und anderes sind im Gegensatz dazu in der Mietzahlung gewöhnlich enthalten.

Der Nebenkostenanteil macht etwa ein Drittel, manchmal sogar die Hälfte der Miete aus und fällt natürlich auch dann an, wenn man in einer Eigentumswohnung oder im eigenen Haus wohnt. Man spart daher nicht pauschal die ganze Miete.

Die einfach Formel „Miete = Abzahlung“ funktioniert also nicht. Hinzu kommt, dass Wohneigentum instand gehalten werden muss. Ist die Immobilie abgezahlt, kommen auf den Besitzer früher oder später Renovierungskosten zu, etwa weil das Dach undicht geworden ist oder eine neue Heizung eingebaut werden muss. Sind die Schulden getilgt, spart man zwar die Mietkosten, das allein garantiert aber noch keine ausreichende Altersvorsorge.

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