Jugendstudie des Bankenverbandes

„Die Jugend will wissen, wie die Wirtschaft tickt“, betont Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes, bei der Vorstellung der Jugendstudie 2009 – Wirtschaftsverständnis und Finanzkultur. Der Untersuchung des Bankenverbandes zufolge haben drei Viertel der befragten Jugendlichen Interesse an Wirtschaft. Rund 80 Prozent der Jugendlichen befürworten außerdem ein eigenständiges Schulfach Wirtschaft. „Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis. Es zeigt uns, dass die Jugend ökonomische Bildung als grundlegendes Rüstzeug für ihre Zukunft einschätzt“, sagt Weber.
Der Bankenverband fordert ein Schulfach Wirtschaft schon seit langem. Dafür seien verbindliche Lehrpläne und feste Stundenzahlen im Fächerkanon notwendig. „Denn Wirtschaft muss man genauso wie Mathematik oder Englisch systematisch lernen, nicht nur nebenbei“, so Weber. Der Bankenverband hat deshalb im vergangenen Jahr eine „Konzeption für die ökonomische Bildung“ vorgelegt, die ein Rahmenwerk für alle Jahrgangsstufen von der Grundschule bis zum Schulabschluss sowie Überlegungen für einen Bachelor-/Masterstudiengang Ökonomische Bildung umfasst.
Weber sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Denn obwohl sich die meisten der Jugendlichen für Wirtschaftsthemen interessieren, ist ihnen das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft kaum bekannt. So verbinden vier von zehn jungen Befragten mit dem Begriff Soziale Marktwirtschaft „nichts Bestimmtes“. „Das sind immer noch viel zu viele Jugendliche, die keine konkrete Vorstellung von unserer Wirtschaftsordnung haben – auch wenn es vor drei Jahren noch sechs Prozentpunkte mehr waren“, sagt Weber. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen kann nicht erklären, was eine „Inflationsrate“ ist. Zudem ist das Finanzwissen der jungen Generation eher gering: Fast jeder zweite Jugendliche oder junge Erwachsene räumt ein, dass er sich in Geld- und Finanzfragen kaum oder gar nicht auskennt. Sechs von zehn geben an, dass sie keine oder wenig Ahnung davon haben, was an der Börse geschieht.
Die Untersuchung zeigt aber eben auch, dass die Befragten sich mehr Informationen zu Geld- und Finanzthemen wünschen. Gut acht von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen (81 Prozent) sehen solche Informationen als wichtig oder gar sehr wichtig an. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als 2006. „Offensichtlich fehlt vielen der Anlass und vor allem die Gelegenheit, sich intensiver mit der Materie zu befassen. Die Jugendlichen zu motivieren, sich stärker mit Finanzfragen auseinanderzusetzen, bleibt daher eine wichtige Aufgaben – nicht zuletzt für die Banken, aber auch für die Politik in Bund und Ländern“, betont Weber. (Pressemitteilung des Bankenverbandes)

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