Techniker Krankenkasse fördert Gesundheitserziehung in der Schule

Etwa jedes sechste Grundschulkind ist zu dick. Viele Jungen und Mädchen sitzen zu viel – in der Schule, über den Hausaufgaben oder vor dem Fernseher. Sportliche Aktivitäten kommen in der Freizeit häufig zu kurz. Knapp 30 Prozent aller Kinder betreiben nie Vereinssport, über 15 Prozent nie Sport außerhalb von Vereinen. Das hat der Nationale Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS-Studie) des Robert Koch-Instituts ergeben. Lehrerinnen und Lehrer, die daher Gesundheitsthemen wie gesunde Ernährung im Unterricht behandeln möchten, können ab sofort ein neues Online-Angebot der Techniker Krankenkasse (TK) nutzen. Die TK stellt bundesweit allen Lehrkräften für die Primarstufe das wissenschaftlich evaluierte Unterrichtsprogramm „primakids“ zur Gesundheitserziehung in der ersten bis vierten Klasse im Internet zum Download zur Verfügung.
Das Programm ist von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg in Zusammenarbeit mit der TK und neun Hamburger Grundschulen entwickelt worden. Es enthält insgesamt 40 Unterrichtseinheiten zu den Themen Ernährung, Bewegung, Stress-, Gewalt- und Suchtprävention. Das Programm kann je nach individuellem Bedarf der Schule oder Klasse auf der TK-Homepage unter www.tk-online.de kostenfrei herunter geladen werden. Zudem gibt es das Angebot „primakids“-Adipositasprävention. Benötigt wird lediglich ein persönliches Passwort, das die Grundschullehrer und -lehrerinnen nach der Online-Anmeldung per Post erhalten.
„Im Rahmen des Programms bekommen Schülerinnen und Schüler ein grundlegendes Wissen für ein positives Gesundheitsverhalten vermittelt und werden beim Einüben von psychosozialen Handlungskompetenzen wirksam unterstützt“, sagt Dr. Nicole Knaack, Diplom-Pädagogin bei der TK. „primakids“ wurde wissenschaftlich evaluiert und bewirkt positive Effekte für die Gesundheit, das Gesundheitsverhalten und die Lebensqualität der Kinder: Die Schüler greifen seltener zu ungesunden Lebensmitteln, spielen mehr draußen und gucken weniger Fernsehen. Sie sind weniger gestresst und fühlen sich insgesamt wohler als Grundschüler, die keinen Gesundheitsunterricht hatten.
Die Unterrichtseinheiten bestehen aus einzelnen Modulen. Alle Lernmaterialien sind in kleinen Schritten und übersichtlich nach Themen-feldern und Schuljahren strukturiert sowie praxisnah zum Umsetzen in den Unterricht aufgebaut. Enthalten sind praktisch erprobte Rollenspiele, Theaterstücke, Geschichten, Spiele, Arbeitsblätter und ein Begriffslexikon rund um Gesundheitsfragen. Zudem sind detaillierte Vorschläge für Experimente enthalten wie zum Beispiel ein Fett-Check: Wer sich gesund ernähren möchte, sollte viel Gemüse und Obst essen, Süßigkeiten nur in Maßen konsumieren und Fette und Öle sparsam verwenden. Aber welche Lebensmittel sind überhaupt fettig? Grundschulkinder können diese Frage mit dem „Löschpapier-Test“ beantworten: Sie träufeln einen Tropfen Speiseöl auf Löschpapier, drücken daneben ein Stück Salami sowie ein Stück Möhre auf das Blatt. Das Öl ergibt einen großen fettigen Fleck, die Salami einen mittelgroßen und die Möhre praktisch keinen Fleck – weil sie am wenigsten Fett enthält.
Die Materialien beinhalten auch Vorschläge für Elternbriefe, so dass Mama und Papa das Schulkind besser unterstützen können, wenn es das in der Schule Gelernte zu Hause gleich ausprobieren möchte – zum Beispiel weniger Fernsehen, um mehr Zeit für Spiel und Spaß an der frischen Luft zu haben. „Denn dann sollten Eltern darauf verzichten, ihrem Kind nun gerade mit dem neusten DVD-Film eine Freude zu machen und stattdessen lieber eine gemeinsame Radtour oder einen Waldspaziergang unternehmen“, sagt Dr. Nicole Knaack. Hier haben die Eltern, aber auch Großeltern oder nahestehende Verwandte und Freunde, eine wichtige Vorbildfunktion. (Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse)

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