Buch und Ausstellung über die 125-jährige Geschichte der BayernLB

Die BayernLB steht im Jahr ihres 125. Geburtstages vor enormen Herausforderungen. Doch ein Blick in die Geschichte macht Mut: Die Landesbank und ihre Vorgängerinstitute haben von der Hyperinflation bis zur Asienkrise viele Turbulenzen gemeistert, weil sie sich immer wieder erfolgreich an veränderte Gegebenheiten anpassen konnten. Das zeigen zwei zum Jubiläum veröffentlichte Bücher sowie eine begleitende Ausstellung über die Firmenhistorie.
Mit schwungvollen Federstrichen nahm die Geschichte der BayernLB ihren Lauf: Am 21. April 1884 setzte König Ludwig II. auf Schloss Hohenschwangau seine Unterschrift unter das „Gesetz, die Landeskultur-Rentenanstalt betreffend“. Damit gab der Monarch den Startschuss zum Aufbau einer staatlichen Förderbank, die sich zunächst ganz der Modernisierung der bayerischen Landwirtschaft verpflichtete. Die Anfänge waren bescheiden, der erste Geschäftsbericht passte auf drei Seiten. Doch schon bald entwickelte sich die Anstalt zu einer zentralen Fördereinrichtung des Freistaates, die sich auch der Wasserversorgung auf dem Land und dem Wohnungsbau annahm.
Die Landeskultur-Rentenanstalt ist heute als Landesbodenkreditanstalt (BayernLabo) ein zentraler Baustein der BayernLB. Sie bildet aber nur den einen Wurzelstrang des Konzerns. Den zweiten stellt die Bayerische Gemeindebank dar, deren Vorläufer 1914 die Sparkassen ins Leben riefen. Sie fungierte zunächst als Zentralbank für die Regionalinstitute und wandelte sich später zum führenden bayerischen Institut für Kommunalfinanzierung. So verschieden die geschäftlichen Aktivitäten von Gemeindebank und Labo waren: Beide waren dem Gemeinwohl verpflichtet, gingen einem öffentlichen Auftrag nach und leisteten so einen erheblichen Beitrag am Wandel Bayerns vom Agrarland zum Standort für Hochtechnologie. Im Jahr 1972 schlossen sie sich zur Bayerischen Landesbank zusammen, die mit dem Wegfall der staatlichen Ausfallgarantien 2005 in BayernLB umbenannt wurde.
Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens hat die Bank den Band „Die Geschichte der BayernLB“ vorgestellt. Auf 400 Seiten beleuchten darin die Historiker Johannes Bähr, Axel Drecoll und Bernhard Gotto vom Institut für Zeitgeschichte (ifz) München-Berlin lückenlos und objektiv die Entwicklung des Unternehmens. Dazu wertete das Team zwei Jahre lang Quellen unter anderem aus dem firmeneigenen Archiv der BayernLB und dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv aus, und führten Interviews mit Zeitzeugen. Den Forschungsauftrag hatte das IfZ Anfang 2007 erhalten.
„Der Blick in die Historie unserer Bank zeigt eines ganz deutlich: Es war eine durchaus wechselvolle Geschichte“, sagte der Vorsitzende des Vorstandes der BayernLB, Dr. Michael Kemmer, bei der Präsentation des Buches in München. „Es gab Zeiten des Erfolges und des kontinuierlichen Wachstums und es gab Rückschläge und Einbrüche in den Geschäftszahlen bis hin zu existenziellen Krisen.“ Kemmer betonte, dass sich die Bank und ihre Vorgängerinstitute aus allen schwierigen Lagen stets aktiv haben befreien können. „Die Rückkehr zum Erfolg verdankt die BayernLB in erster Linie ihrer Anpassungsfähigkeit und der Bereitschaft zu Veränderungen.“
Diese Eigenschaften sind nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden auch heute wieder gefragt. „Die BayernLB ist mitten in einer Phase des Umbruchs und der Neuorientierung“, sagte Kemmer. „Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, wir hätten alle Probleme bereits überwunden und uns kann nichts mehr passieren.“ Aufgrund der soliden Eigenkapitalbasis durch Risikoabschirmung und Kapitalzufuhr seitens des Freistaates, sei die Bank aber gegen weitere konjunkturelle Abschwächungen, Kreditausfälle und eigenkapitalbelastende Ratingveränderungen von Wertpapieren und Kreditnehmern aus heutiger Sicht gut abgepuffert. Zudem gebe es ermutigende Signale aus dem operativen Geschäft, das in den ersten Monaten des Jahres 2009 trotz der Wirtschaftskrise einen zufriedenstellenden Verlauf genommen hat.
Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon hob die Bedeutung der Landesbank hervor. „Die BayernLB ist eine systemrelevante Bank mit engen und starken Kundenbeziehungen, die wichtig sind für die Wirtschaft des Landes und auch für den Freistaat Bayern“, sagte Fahrenschon in seinem Grußwort. Der Minister und Vorsitzende des Verwaltungsrates betonte jedoch, dass sich die BayernLB umorientieren müsse: „Gefordert sind eine Rückbesinnung der Bank auf ihr Kerngeschäft und eine Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen.“ Dazu gehöre vor allem die Finanzierung von Unternehmen, die in Bayern und im übrigen Deutschland ansässig sind, die Funktion als Sparkassenzentralbank sowie die Finanzierung von Kommunen in Bayern und die Wahrnehmung der Hausbankfunktion für den Freistaat Bayern. (Pressemitteilung der BayernLB)

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