Verbindliche Rahmenbedingungen für eine gute Pflegeausbildung von der Diakonie gefordert

„Diakonie will, dass gute Pflege und Unterstützung von Menschen Zukunft hat. Dafür brauchen wir hochqualifizierte, angemessen entlohnte Fachkräfte und mehr gesellschaftliche Wertschätzung für die Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten“, sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik am Dienstag beim Diakonie-Kongress zukunft:pflegen, der vom 15. bis 17. Juni in Berlin stattfindet.
Die Politik sei aufgefordert, hierfür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine Entprofessionalisierung der Pflege werde die Diakonie nicht mitmachen. „Im Gegenteil, die Diakonie hat ein neues Ausbildungskonzept entwickelt, das eine gemeinsame Grundausbildung für Altenpfleger, Heilerziehungspfleger sowie Kranken- und Gesundheitspfleger vorsieht.“ Außerdem setze sie sich für eine Akademisierung der Pflege ein sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Pflegekräften neue attraktive Karrierewege eröffnen. Der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes und Leiter der Führungsakademie für Kirche und Diakonie in Berlin, Professor Dr. Udo Krolzik, forderte die Politik zum Handeln auf. „Wir haben zukunftsweisende Konzepte entwickelt und sind bereit, entsprechende Schritte zu gehen. Jetzt müssen neue bundesweit verbindliche Rahmenbedingungen für die Ausbildung gesetzt werden, damit junge Menschen berufliche Perspektiven und Chancen zur Weiterentwicklung in den Pflegeberufen erkennen.“ Dazu gehöre die Finanzierung der Ausbildung und eine angemessene Entlohnung der hoch engagierte Pflegkräfte entsprechend ihrer praxisorientierten und auch akademischen Ausbildung. „Das zunehmende Alter und die Individualisierung der Lebensverhältnisse sind die zentrale Herausforderung für die Pflege von morgen“, sagte Marlehn Thieme, Direktorin der Deutschen Bank und Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie stellte fest: „Pflege ist soziale Beziehungsarbeit, die wir in den Kirchen und in der Diakonie im Wesentlichen mitverantworten müssen.“ Bürgerschaftliches Engagement könne nicht die professionelle Pflege ersetzen. Der Bedarf werde sich bis 2010 mehr als verdoppeln. „Die Chancen und Herausforderungen für die Diakonie liegen in der Qualität und Qualifikation, das heißt in der Wertschätzung des Pflegeberufes und der Pflege als Beziehungsarbeit.“ Am 2. Diakonie-Kongress zukunft:pflegen nehmen über 2.100 Nachwuchskräfte und Mitarbeitende sowie Leitungs- und Führungskräfte aus diakonischen Einrichtungen. Sie diskutieren mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über notwendige Schritte für die Pflege von morgen. Der Kongress, der in Kooperation mit dem Bundesverband evangelische Behindertenhilfe und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenhilfe und Pflege veranstaltet wird, endet am Mittwochmittag.
(Pressemitteilung der Diakonie)

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