Weitere Kündigungswellen bei Londoner Banken erwartet

Obwohl Großbritannien bereits die höchste Arbeitslosigkeit seit zehn Jahren erreicht hat, könnten weitere Kündigungswellen anstehen – und das noch vor Ende des Jahres. Dies ergab die aktuelle Umfrage unter mehr als 400 Londoner Finanzexperten durch eFinancialCareers, dem weltweit führenden Online-Karrierenetzwerk für Fachleute, die in den Bereichen Investment Banking, Vermögensverwaltung und Wertpapierhandel tätig sind.
Von allen Befragten waren 57 Prozent der Meinung, dass weitere Stellenstreichungen in den nächsten sechs Monaten in ihrem Unternehmen „wahrscheinlich“ oder sogar „definitiv“ seien, während sich nur 7 Prozent sicher waren, dass es nicht soweit kommen werde.
Die Finanzexperten sind sich nicht einig, ob die Londoner City in der nächsten Dekade erneut ein Beschäftigungshoch erleben wird wie in 2007. 43 Prozent sind aber guter Dinge und glauben an eine vollständige Erholung, während 42 Prozent diese Meinung nicht teilen.
Trotz der vielen Bedenken möchte eine überwältigende Mehrheit der Befragten (89 Prozent) jedoch im Finanzdienstleistungssektor beschäftigt bleiben. Das „Gehalt“ (39 Prozent) und die „berufliche Herausforderung“ (37 Prozent) sind bei dieser Entscheidung besonders ausschlaggebend.
Londons Bedeutung als Finanzmetropole sinkt Dass Londons Stellung als führendes Finanzzentrum weiterhin unangefochten bleibt, glaubt nur ein Drittel der Umfrageteilnehmer. 45 Prozent hingegen sind der Meinung, dass Londons Position als führender Finanzstandort wackelt. Hauptursachen sind die Erhöhung der Einkommenssteuer, die möglichen Auswirkungen der verstärkten europäischen Regulierung und die geringeren Karrierechancen.
John Benson, CEO und Gründer von eFinancialCareers: „Die bevorstehenden Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen und der Umbruch im Steuersystem haben Bedenken bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit der City geschürt und sich unmittelbar auf die Beliebtheit Londons als Standort ausgewirkt. 30 Prozent der Umfrageteilnehmer sprechen offen darüber, dass sie einen Standortwechsel planen. Einige haben auch bereits erste konkrete Schritte unternommen und sich mit ihren Bewerbungsunterlagen an Arbeitgeber im Ausland gewandt oder Interesse an einer innerbetrieblichen Versetzung geäußert.“
Alternative Standorte: Zürich und New York Weltweit führende Finanzzentren, die die Finanzexperten bei einem Standortwechsel in Betracht ziehen, sind Zürich und New York (beide auf Platz eins), Singapur (zweite Position) sowie Genf und Hongkong (beide in dritter Position).
Die Direktheit, mit der Banker und Finanzexperten ihre Standortwechsel planen und vollziehen, ist überraschend. Besonders, wenn man bedenkt, dass viele der Befragten nicht unter finanziellem Druck stehen. 36 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im Fall einer Kündigung ein Jahr oder länger von ihren Ersparnissen leben könnten.
(Pressemitteilung von eFinancialCareers)

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