Zahl der angestellten Zahnärzte steigt

Die Zahl der Zahnärzte, die nicht in eigener Niederlassung, sondern als Angestellte in Praxen arbeiten, ist zwischen dem dritten Quartal 2007 und dem dritten Quartal 2008 von 1.559 auf 2.884 gestiegen. Diese Zahlen weist das aktuelle Jahrbuch 2008 der KZBV aus, das die statistischen Basisdaten und Trends zur vertragszahnärztlichen Versorgung in Deutschland dokumentiert.
Für den Vorstand der KZBV hat der enorme Anstieg um fast 85 Prozent klare Ursachen: Viele junge Zahnärzte und vor allem Zahnärztinnen scheuen die hohen Investitionskosten einer Praxisgründung und sehen die Arbeit in Anstellung als attraktive Alternative an. Mit dem Vertragsarztrechtsänderungsgesetz sind Anstellungsverhältnisse einfacher geworden, und viele Berufseinsteiger bzw. Praxen nutzen diesen Weg. Damit bilden sich größere Behandlungseinheiten.
Diese Entwicklung gilt es aus Sicht der KZBV sorgfältig zu beobachten. Der Trend zu größeren Praxiseinheiten ist durchaus sinnvoll. Zugleich birgt er aber das Risiko, dass die freiberuflich geprägte Praxis dabei unter die Räder kommt. Versorgungsstrukturen mit angestellten Zahnärzten können eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung, wie sie heute existiert, nicht sichern. Dafür steht nach wie vor der freie Beruf des selbständigen Zahnarztes.
Der Trend zu Anstellung ist eingebettet in eine generelle langfristige Entwicklung. Seit Jahren ist eine wachsende Tendenz der Zahnärzte zum gemeinschaftlichen Arbeiten in Verbünden zu beobachten. Zahl und Größe der Gemeinschaftspraxen mit mehreren Inhabern nehmen stetig zu. Ausweislich des aktuellen Jahrbuches ist ihr Anteil von 7,5 Prozent im Jahr 1991 auf 19 Prozent in 2007 angewachsen. Nach Einschätzung des Vorstandes ist dies auch eine Reaktion auf den wachsenden Kostendruck und die Unsicherheit im Gesundheitswesen.
(Pressemitteilung der Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV))

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