Negative Inflationsrate in der EWU denkbar

Nach Einschätzung der W&W Asset Management GmbH (W&W AM), einer Tochtergesellschaft des Stuttgarter Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische, wird die Gesamtinflationsrate in der EWU in den kommenden Monaten in den negativen Bereich absinken.
Die Gefahr einer deflationären Entwicklung ist nach Einschätzung der W&W AM aufgrund der Auswirkungen der sehr expansiven Geldpolitik aber dennoch gering. Zudem wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum mittelfristig anzieht und daraufhin die Rohstoffpreise wieder ansteigen werden.
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, die früher als die Verbraucherpreise auf Veränderungen reagieren, gaben bereits im April um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat nach. Die W&W AM schließt daher auf einen Rückgang der Verbraucherpreise um 0,5 bis 1,5 Prozent in den kommenden Monaten. Auslöser für dieses Einschwenken der Inflationsraten in den negativen Bereich sind nach Einschätzung der W&W AM die anhaltenden Basiseffekte des Ölpreises, von denen die Konsumentenpreise weiterhin stark dominiert werden.
Die Halbierung des Ölpreises seit Mai 2008 sorgte so für den raschen Fall der EWU-Inflationsrate. Im März 2009 erreichte sie 0,6 Prozent. Vor einem halben Jahr lag die Inflationsrate noch bei 3,6 Prozent. In Deutschland wurde im April eine Teuerungsrate von 0,7 Prozent nach 3,3 Prozent im Juli 2008 gemessen.
„Wir gehen davon aus, dass die Gesamtinflationsrate nur für kurze Zeit negativ bleiben wird. Mit Beginn der Heizperiode im Herbst werden die Ölpreise wieder anziehen und der Einfluss der Effekte nachlassen, die derzeit die Inflation dämpfen. Selbst wenn der Ölpreis für den Rest des Jahres bei 50 US-Dollar verharren sollte, wird der Ölpreiseffekt zum Jahreswechsel 2009/2010 für eine ansteigende Inflationsrate sorgen“, sagt Dr. Torsten Gruber, Leiter Volkswirtschaft der W&W AM.
Die Kerninflationsrate jedoch – also die Inflationsrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise – sank nur moderat im Vergleich zur deutlichen konjunkturellen Abschwächung in der EWU und gab von 1,9 Prozent im November 2008 auf 1,5 Prozent im März 2009 nach. Nach Einschätzung der W&W AM wird die Kerninflationsrate in den kommenden Monaten aufgrund der zunehmenden Unterauslastung der Kapazitäten in den Unternehmen weiter fallen, aber im positiven Bereich bleiben.
„Die Kerninflationsrate wird derzeit gestützt, weil die Lohnentwicklung dank der überdurchschnittlichen Tariflohnerhöhungen der Vorjahre mit zeitlicher Verzögerung auf die gesamtwirtschaftliche Lage reagiert“, erklärt Dr. Torsten Gruber. In der EWU stiegen die Arbeitskosten im vierten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent an und bremsten die Abwärtsdynamik der Kerninflationsrate.

Pressemitteilung der W&W Asset Management GmbH

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