Barmer: Drei Botschaften an den Ärztetag

„Es ist unverantwortlich, gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, wesentliche Bestandteile unserer gesetzlichen Krankenversicherung zur Disposition zu stellen, ohne wirkliche Rezepte für eine Weiterentwicklung des Systems zu präsentieren“, so Dr. Johannes Vöcking, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Er reagiert damit auf verschiedenste Szenarien aus der Ärzteschaft im Vorfeld des morgen beginnenden Ärztetages und steuert drei Thesen für die Diskussion der Ärzte in Mainz bei: 1. Trotz Wirtschaftkrise können die Ärzte in diesem Jahr mit einem Honorarplus von mehr als dreieinhalb Milliarden Euro rechnen. Damit steht ganz sicher nicht zu wenig Geld für die ärztliche Honorierung zur Verfügung. Richtig ist aber auch, dass das Geld bei vielen Ärzten nicht ankommt. Nicht über mehr Honorar, sondern über eine gerechtere Verteilung sollten die Ärzte diskutieren. 2. Bevor nach mehr Geld für medizinische Behandlung oder gar nach einer Abstaffelung von Leistungen gerufen wird, sollten die Ärzte über eine Entrümpelung des Systems diskutieren: Wir alle wollen medizinischen Fortschritt. Es kann aber nicht sein, dass jedes neue Behandlungsverfahren, jedes neue Medikament immer add-on in unser System kommt, vielmehr muss man prüfen, welche Leistungen dadurch überholt sind und herausgenommen werden können. 3. Die BARMER begrüßt von Anbeginn der Diskussion den Ansatz, den Hausarzt als Lotsen, Gatekeeper, erste vertrauensvolle Anlaufstelle für die Patienten zu etablieren. Wenn der Hausarzt die Patienten verantwortungsbewusst durch das System leitet, kann dies wirklich finanzielle Ressourcen heben. Nur muss bei einem solchen Hausarztsystem eine echte win-win-win-Situation für Patienten, Ärzte und Krankenkassen entstehen und nicht allein ein Honorarplus für die Hausärzte. Pressemitteilung der Barmer

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