Globaler Fachkräftemangel wird härter

Die Weltwirtschaftskrise bringt Personalentwickler in eine schwierige Lage: Einerseits sollen sie Stellen abbauen und Kosten senken. Andererseits trifft der Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften die Unternehmen doppelt hart, weil die besten Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen im aktuellen Umfeld schnell wechseln und Ersatz nach wie vor nur schwer zu finden ist.

Das ist das Ergebnis einer Studie der Talent Management-Experten von StepStone und der Economist Intelligence Unit, bei der rund 500 Führungskräfte in Unternehmen weltweit befragt wurden.

Die Studie
In Kooperation mit StepStone stellt die Economist Intelligence Unit (EIU) eine umfangreiche Studie zum globalen Fachkräftemangel vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Krise. Diese Studie beruht auf umfangreichen Interviews mit 484 Führungskräften (Unternehmensleitern).

48 Prozent der Befragten stammen aus Unternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz pro Jahr. Die Befragten leiten Unternehmen aus 19 verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Die Studie wurde Anfang 2009 durchgeführt und im März 2009 veröffentlicht. Die wichtigsten Ergebnisse:

Pessimistischer Blick in die Zukunft – ohne Fachkräfte keine Besserung in Sicht
Wenig überraschend: Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen schauen positiv in die Zukunft. 43 Prozent rechnen erst in ein bis zwei Jahren wieder mit einer Verbesserung der gegenwärtigen Lage, ein Viertel gar erst in zwei bis fünf Jahren.

Trotzdem sehen die meisten Unternehmen nach wie vor einen akuten, globalen Fachkräftemangel. „Selbst wenn es in einigen Unternehmen zu Entlassungen kommt, wird es für hoch qualifizierte Personen immer einen Markt geben.

Alle möchten diese Spitzenleute für ihr Unternehmen verpflichten, da sie es sind, die den Erfolg der Firma vorantreiben,“ so Uli Holtz, General Manager HR International bei Microsoft, einem der teilnehmenden Unternehmen. Nur elf Prozent der befragten Unternehmer wollen in den nächsten 12 Monaten aktiv Personal abbauen.

Im Gegenteil: Der Fachkräftemangel und der damit einhergehende „War for Talents“ ist aus ihrer Sicht nach wie vor akut. So sagen 46 Prozent der Unternehmen, die Rekrutierung und Bindung von Fachkräften wird zukünftig schwieriger, weitere 28 Prozent, dass die Situation hier unverändert schwer bleibt.

Die Unternehmen verändern ihre Strategien
Viele Unternehmen verändern im Wettbewerb um die besten Köpfe derzeit ihre Strategien. Verbesserte Vergütungspakete bieten nur noch 25 Prozent der Unternehmen (vor einem Jahr 35 Prozent), die Entwicklung von bestehenden Mitarbeitern wird wichtiger (Entwicklung von 40 auf 42 Prozent) und die Einbindung älterer Mitarbeiter erfährt höhere Akzeptanz(Entwicklung von 13 auf 18 Prozent). Weniger wichtig: Outsourcing (von 28 auf 23 Prozent).

Der Wettbewerb um Fachkräfte wird noch härter
Viele Unternehmen sehen in der wirtschaftlichen Situation allerdings auch eine Chance. So wollen 27 Prozent, ihren Wettbewerbern gezielt Fachkräfte abwerben.

Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 21 Prozent.
Zudem geben die meisten Befragten an, dass der Fachkräftemangel in den nächsten drei Jahren dadurch, dass Fachkräfte, angetrieben durch immer höhere Erwartungen an ihre Karriere, zukünftig zunehmend wechselbereit sind.

Weiterbildung und Mitarbeitermotivation sind entscheidende Waffen im „War for Talents“
Die meisten Unternehmen sehen vor dem Hintergrund, fallender HR-Budgets, einen wichtigen Ansatzpunkt darin, bestehende Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. So werden vor allem Weiterbildungsmaßnahmen und Mitarbeitermotivation als wichtige Maßnahmen gesehen, um Fach- und Führungskräfte zu halten.

47 Prozent geben an, dass eine Verbesserung der internen Trainingsprogramme entscheidende Bedeutung zukommt, um gute Mitarbeiter zu halten. Weitere 58 Prozent erklären: Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens seien zukünftig entscheidend.

Strategien gegen den Fachkräftemangel – flexible Arbeitsbedingungen, Absolventen und erfahrene Fachkräfte
Auf die Frage, welche Strategien in den kommenden drei Jahren entscheidend sind, um die besten Mitarbeiter einzustellen und zu binden, sagen 58 Prozent der Befragten, dass sie zukünftig auf flexible Arbeitsbedingungen setzen wollen.

Außerdem im Fokus der Unternehmen: die verstärkte Einstellung von Absolventen (50 Prozent), Talente auf neuen Positionen einzusetzen (36 Prozent) sowie ältere Fachkräfte verstärkt einzustellen und zu binden (33 Prozent).

Pressemitteilung von StepStone

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