Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert umfassendes Maßnahmenpaket für Langzeitarbeitslose

Als Beleg des Scheiterns von Hartz IV bezeichnete der Paritätische Wohlfahrtsverband die heute veröffentlichten Zahlen des IAB zur Bezugsdauer der Grundsicherung. Der Verband fordert dringend den Ausbau spezieller Hilfen für Langzeitarbeitslose und des öffentlichen Beschäftigungssektors.

"Es ist nun endgültig belegt, dass es sich bei der Langzeitarbeitslosigkeit nicht in erster Linie um ein Vermittlungsproblem, sondern um ein Problem fehlender Arbeitsplätze und fehlender passgenauer Hilfen handelt.

Es ist geradezu eine arbeitsmarktpolitische Bankrotterklärung, wenn Hartz IV für mehr als die Hälfte der Bezieher perspektivlos auf dem Abstellgleis endet", so Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.

Der Verband weist darauf hin, dass sich die Situation seit 2007, dem Bezugsjahr der Studie, angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise noch einmal dramatisch verschlechtert haben dürfte. "Es ist höchste Zeit, dass das Fördern gleichberechtigt neben das Fordern gestellt wird", so Hauptgeschäftsführer Schneider.

Die Zahlen seien ein Beleg dafür, dass zu viele Hilfsangebote noch ins Leere gehen. "Statt Hilfen von der Stange, brauchen wir passgenaue Lösungen für jeden einzelnen", fordert Schneider.

"Neben den bestehenden Einstiegsmaßnahmen brauchen wir vor allem den Ausbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse, die von den Betroffenen auch tatsächlich an- und ernst genommen werden können."

Der öffentlich finanzierte Beschäftigungssektor müsse sich an der Normalität des Arbeitsmarktes und nicht an Nischen orientieren.

Nach der heute veröffentlichten IAB-Studie bezogen zwischen 2005 und 2007 rund 80 Prozent der Betroffenen die Grundsicherung 12 Monate ununterbrochen und länger. 50 Prozent waren sogar bereits seit drei Jahren im Bezug.

Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

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