IKK fordert Ampelkennzeichnung für Lebensmittel

Der IKK e.V. fordert die Bundesverbraucherschutzministerin auf, sich für die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln einzusetzen. Das System habe sich in England bewährt. Die derzeitigen Überlegungen, die Nährwertangaben in Prozent pro Portion im Verhältnis zum Tagesbedarf anzugeben, seien zu kompliziert.

"Es muss einfach und schnell erkennbar sein, ob der Einkauf gesund oder nicht gesund ist", erklärte Rolf Stuppardt, Geschäftsführer des IKK e.V.

"Wir stellen immer mehr Krankheiten fest, die ernährungsbedingt sind. Nur mit einem einfachen und klaren System der Kennzeichnung können wir hier gegensteuern und dauerhaft auch Gelder in der Krankenversicherung einsparen. Die Verbraucherschutzminister haben sich ja schon für das Ampelsystem ausgesprochen. Es darf hier kein Zurück mehr geben."

Es sei bedauerlich, dass bei der heutigen Anhörung nicht auch die Vertreter der Krankenversicherung mit an den Tisch geholt worden seien. Sinnvolle Prävention sei aber nur unter Einbeziehung aller Beteiligten möglich.

Zusätzlich müsse auch der Kampf gegen die massive Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzanteil aufgenommen werden. Wer tatsächlich Maßnahmen, insbesondere gegen das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen, ergreifen wolle, komme um Werbeeinschränkungen nicht herum.

"Gegen die 600 Millionen Euro, die jährlich für Werbung allein für Schokolade und Süßigkeiten ausgegeben werden, ist es schier unmöglich, durch Verbraucheraufklärung und Ernährungsberatung vorzugehen.

„Wir fordern schon lange ein Verkaufsverbot für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt in Schulen. Das muss natürlich dann mit dem Angebot von gesunden Lebensmitteln kombiniert werden“, erklärte Stuppardt.

In Deutschland sind etwa 37 Millionen Erwachsene und rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig oder sogar fettleibig. Ein Viertel der Erwachsenen leidet an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und es gibt rund vier Millionen Diabetiker und Diabetikerinnen.

Die Zunahme so genannter Zivilisationskrankheiten führt zu hohen Kosten im Gesundheitswesen. Allein Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen in Deutschland nach Angaben der Bundesregierung Behandlungskosten von 35 Milliarden Euro jährlich.

25 Milliarden Euro werden für die Behandlung von Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems gebraucht. 30 Prozent aller Gesundheitskosten gehen auf ernährungsbedingte Krankheiten zurück. Sie betragen jährlich mehr als 70 Milliarden Euro.

Pressemitteilung der IKK

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