GVB kritisiert Einstieg des Staats bei der Commerzbank

Zurückhaltend bewerten die genossenschaftlichen Bankinstitute in Bayern den Einstieg des Staats bei der Commerzbank. Stephan Götzl, Präsident der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken, knüpft das staatliche Engagement an vier Bedingungen:

Es müsse zum einen sichergestellt werden, dass durch die staatliche Unterstützung der Commerzbank nicht jene Banken im Markt schlechter gestellt würden, die in der Vergangenheit solide gewirtschaftet hätten und jetzt ohne Staatshilfe auskämen.

Zum anderen müsse darauf geachtet werden, dass sich die künftigen Konditionen der Commerzbank im Anlage- und Kreditgeschäft in marktüblichen Bandbreiten bewege.

Außerdem dürfe die Commerzbank von der Politik nicht für eine staatliche Konjunktur- und Kreditpolitik missbraucht werden, die zur Anhäufung weiterer schlechter Risiken bei der Bank führe und damit ihre zukünftige Tragfähigkeit belaste.

Und es sei nochmals darüber nachzudenken, ob die Verwaltungserfahrung von Staatssekretären ausreiche, um das zweitgrößte deutsche Bankinstitut zu beaufsichtigen. Kompetenz sei wichtiger als Besoldungsstufen.

Die Bundesregierung solle sich deshalb ernsthaft überlegen, ob es nicht geeignete Fachleute mit hinreichender Bankerfahrung gäbe, die für die Aufsichtsratsmandate bei der Commerzbank in Frage kämen.

Götzl: "Wenn diese Bedingungen erfüllt werden, kann auch aus Wettbewerbersicht der zeitlich befristete Einstieg des Staats bei der Commerzbank toleriert werden."

Pressemitteilung des Genossenschaftsverbandes Bayern

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