PVS erwartet 2009 erstmals ärztliche Versorgungslücken

2009 wird es zum ersten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte zu einer für die Bevölkerung spürbaren ärztlichen Versorgungslücke kommen, prognostiziert die bundesweit tätige Privatärztliche Verrechnungsstelle BW (PVS).

Der wachsende Kostendruck auf die niedergelassenen Ärzte führe dazu, dass immer mehr Arztpraxen aufgelöst würden.

Gehörten verwaiste Praxen in einigen ländlichen Gebieten schon länger zur Realität, werde dieses Phänomen 2009 erstmals auch im Umfeld von Großstädten und in Metropolregionen zu beklagen sein, analysiert die PVS.

"Die Ärzteschaft muss 2009 mit einem Rückgang ihres Realeinkommens von vier bis sechs Prozent je nach Fachgruppe und Region rechnen. Diese Negativentwicklung führt zwangsläufig zur Zusammenlegung in Gemeinschaftspraxen, Ärztehäusern und Medizinischen Versorgungszentren.

Leidtragende dieser Zentralisierung sind die Bevölkerungsteile, die nicht direkt in der City einer Großstadt leben, sondern im Umland, weil die ärztliche Versorgung vor Ort für sie wegfällt", erläutert PVS- Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Weinert.

Die PVS erwartet für die nächsten Jahre eine dramatische Zuspitzung der medizinischen Versorgungslage in Deutschland, weil einerseits immer weniger junge Ärzte zu den Einkommenseinbußen bereit seien und andererseits der Bedarf an ärztlicher Versorgung aufgrund des demografischen Wandels erheblich zunehmen werde.

Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Weinert verweist auf eine aktuelle Untersuchung, nach der 70 Prozent der Medizinstudenten an deutschen Universitäten nach dem Ende ihrer Ausbildung ins Ausland gehen wollen.

"Ohne Nachwuchs ist die bisherige wohnortnahe Versorgung nicht mehr aufrecht zu erhalten. Die Versorgungskrise ist vorprogrammiert und sie beginnt 2009", befürchtet Dr. Peter Weinert.

Rund 40 Prozent der insgesamt 127.000 niedergelassenen Ärzte und 83.000 Zahnärzte in Deutschland sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet, hat die PVS ermittelt. "Mit anderen Worten: Bis zu 84.000 Arztpraxen in Deutschland werden in den nächsten Jahren ihre Pforten schließen.

Über 20 Millionen Menschen werden sich einen neuen Arzt suchen müssen, weil ihre bisherige Praxis an den Folgen der Kostendämpfung im Gesundheitswesen zugrunde gegangen sein wird", rechnet PVS-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Weinert vor.

Pressemitteilung der PSV

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