Studie: Deutsche stehen Kreditkarten skeptischer gegenüber

Das Image von Kreditkarten hat sich im Zuge der Finanzkrise in den vergangenen Monaten zum Teil drastisch verschlechtert, dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen BrandIndex-Analyse auf der Basis von über 120.000 Einzelbewertungen.

Demnach trübten sich vor allem die Imagewerte des Premiumanbieters American Express ein, aber auch die großen Kreditkartenorganisationen Visa und Mastercard mussten empfindliche Einbußen hinnehmen.

Nachdem die weitreichenden Folgen der Finanzkrise Mitte September bekannt wurden, stürzte der BrandIndex-Score der Marke American Express innerhalb weniger Tage von zuvor durchschnittlich 22 auf nur noch minus 5 Punkte ab.

Die Werte haben sich seitdem kaum erholt und liegen momentan mit lediglich minus 3 Punkten weiterhin auf negativem Niveau. Insbesondere American Express war in die negativen Schlagzeilen geraten, da der Kreditkartenkonzern das US-Rettungspaket in Anspruch nehmen musste und sich zusätzlich von zahlreichen Mitarbeitern trennte.

Aber auch Mastercard verliert erheblich an Boden: Mit einem Score von aktuell 52 Punkten notiert die Marke im BrandIndex rund 18 Punkte schwächer als noch vor einigen Monaten, das ist ein Einbruch von mehr als 25 Prozent.

Konkurrent Visa hingegen kommt mit Einbußen von rund 15 Prozent vergleichsweise glimpflich davon und hat nun einen deutlichen Vorsprung zu Mastercard. Während die beiden Marken bis September im Schnitt nur ein Abstand von 2 BrandIndex-Punkten voneinander trennte, sind es mittlerweile 9 Punkte.

Auf den ersten Blick überraschend erscheint, dass sich die Imagewerte der Anbieter auf dem amerikanischen Markt in den vergangenen Monaten nur vergleichsweise leicht verschlechtert haben.

"Für die Amerikaner gehört die Kreditkarte zum Lebensgefühl", kommentiert Boris Hedde, Senior Projektmanager Branding bei psychonomics.

"In Deutschland hingegen wirkt sich die Finanzkrise nicht nur negativ auf das Image von Banken aus, sondern auch auf das Ansehen von Kreditkarten. Das könnte das Nutzungsverhalten und die Verbreitung der Karten hierzulande nachhaltig beeinflussen."

Interessant wird auch die Entwicklung der Werte in den nächsten Tagen sein, denn die Reaktionen auf den aktuellen Datenskandal sind in der Analyse noch nicht berücksichtigt: "Der neue Skandal um geklaute Kreditkartendaten dürfte die negative Entwicklung noch weiter unterstützen", sagt Hedde.

Pressemitteilung der psychonomics AG

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