Die Deutschen werden in Europa für die besten Autofahrer gehalten – das ergab der AXA Verkehrssicherheits-Report, eine länderübergreifende Studie zum Verhalten der Europäer im StraÃenverkehr.
Von insgesamt 7.224 Befragten wurden die Deutschen am häufigsten auf Platz 1 gewählt – vor den Briten und den Schweizern. Fast die Hälfte von 800 befragten Deutschen hält Frauen für die sichereren Autofahrer, während nur jeder Fünfte glaubt, Männer seien besser hinter dem Steuer.
Ein Drittel der Teilnehmer aus Deutschland fordert härtere Bestrafungen für VerstöÃe gegen die StraÃenverkehrsordnung. Insgesamt fühlen sich Deutsche (82 Prozent) und Europäer (72 Prozent) auf den StraÃen jedoch sicher – wenngleich weniger sicher als noch vor zwei Jahren.
Am sichersten fühlen sich die Deutschen auf der LandstraÃe. Handlungsbedarf gibt es den Umfrageergebnissen zufolge bei den Themen Alkohol am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitungen, aggressives Fahrverhalten und Sicherheit von Kindern im StraÃenverkehr.
Dies sind wesentliche Ergebnisse aus der repräsentativen Studie, die in zehn europäischen Ländern durchgeführt und heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.
Weiterhin Handlungsbedarf trotz positiver Entwicklung der Unfallzahlen
Laut Statistischem Bundesamt hat es im 1. Halbjahr 2008 in Deutschland insgesamt 1.104.050 polizeilich erfasste StraÃenverkehrsunfälle gegeben.
Auch wenn die Zahl im Halbjahresvergleich um 2,8 Prozent zurückging und somit ein positiver Trend zu verzeichnen ist, waren in den ersten sechs Monaten immer noch 2.170 Verkehrstote zu beklagen.
Mit dem AXA Verkehrssicherheits-Report soll das Verhalten der Autofahrer in Europa wie auch in Deutschland aufgezeigt werden. Vor allem will der Versicherer auf wichtige Aspekte der Verkehrssicherheit aufmerksam machen.
"Als einer der gröÃten Kraftfahrtversicherer in Deutschland wie auch weltweit wollen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung tragen und einen Beitrag für mehr Sicherheit im StraÃenverkehr leisten.
Jeder verhinderte Verkehrsunfall ist dabei ein Erfolg", erklärt Dr. Markus Hofmann, Vorstand Schaden- und Unfallversicherung der AXA Konzern AG. Der AXA Verkehrssicherheits-Report ist dabei eine von vielen MaÃnahmen der AXA Gruppe, die sich in zahlreichen Ländern mit Unfallforschung und Aktionen für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit einsetzt.
Spritpreis beeinflusst Fahrverhalten mehr als Sicherheit und Sanktionen
Obwohl sich die Deutschen laut AXA Verkehrssicherheits-Report – ganz unbescheiden – auch selbst für die besten Autofahrer Europas halten, bezeichnen 47 Prozent von ihnen den deutschen Fahrstil aber als aggressiv.
Es verwundert also nicht, dass sich immerhin jeder Dritte der deutschen Befragten für eine strengere Bestrafung von VerkehrsverstöÃen ausspricht. Den gröÃten Einfluss auf das Fahrverhalten der Europäer hat das Bewusstsein über Risiken im StraÃenverkehr.
61 Prozent der Befragten sehen darin den wichtigsten Einflussfaktor auf ihr Verhalten am Steuer. Knapp dahinter erlangt der Benzinpreis mit 59 Prozent eine ähnlich groÃe Wichtigkeit.
71 Prozent der deutschen Befragten nannten die weiterhin hohen Spritpreise sogar als entscheidenden Faktor für ihr Verhalten im StraÃenverkehr.
Sanktionen wie zum Beispiel Punkte im Verkehrszentralregister (Europa: 46 Prozent, Deutschland: 25 Prozent) und BuÃgelder sowie Radarkontrollen (Europa: 45 Prozent, Deutschland: 40 Prozent) beeinflussen den Fahrstil dagegen weniger.
Kinder sind im StraÃenverkehr besonders gefährdet
Laut Statistischem Bundesamt sind 2007 in Deutschland durch Autounfälle 111 Kinder bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt, 33.883 wurden verletzt.
Kinder unter 15 Jahren gehören zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern: Ãber ein Drittel der 2007 tödlich verunglückten Kinder saà in einem Pkw (37 Prozent) oder war als FuÃgänger unterwegs (35 Prozent). Etwas mehr als ein Fünftel der getöteten Kinder benutzte ein Fahrrad.
Auf dem Schulweg sind sie besonders gefährdet. 36 Prozent der Europäer und 29 Prozent der Deutschen zählen laut AXA Verkehrssicherheits-Report demzufolge auch Verkehrssicherheits-Schulungen für Kinder zu den wichtigsten Handlungsfeldern.
Bei Alkohol am Steuer sind die Deutschen vorsichtig
Die Einschätzung von Gefahrenquellen im StraÃenverkehr ist in Europa und Deutschland sehr ähnlich. Lediglich beim Fahren unter Alkoholeinfluss unterscheiden sich die Meinungen der Europäer deutlich voneinander:
Während das Fahren nach dem Genuss alkoholischer Getränke europaweit von 78 Prozent der Befragten nur auf Platz sechs unter den gröÃten Gefahrenquellen landet, bewerten es die Deutschen als zweitgröÃte Gefahr (92 Prozent).
2007 wurden amtlichen Statistiken zufolge rund 25.000 Unfälle mit Personenschaden durch mangelnde Fahrtüchtigkeit – also zum Beispiel Alkoholeinfluss – verursacht, bei elf Prozent aller Verkehrsunfälle mit Todesfolge war Alkohol im Spiel.
Drängeln wird als gröÃte Bedrohung empfunden: Das höchste Sicherheitsrisiko ist für die Europäer (90 Prozent) wie auch für die Deutschen (94 Prozent) ein zu geringer Sicherheits¬abstand.
Dennoch gab ein Viertel der Befragten in Deutschland an, selbst nicht genügend Abstand zu halten (Europa: 21 Prozent). Tatsächlich waren 2007 auf deutschen StraÃen fast 48.000 Unfälle mit Personenschaden auf einen zu geringen Abstand zurückzuführen.
Geschwindigkeiten über 160 km/h hält zwar jeder dritte Deutsche durchaus für gefährlich, sie werden aber erst auf Platz 9 (von 10) der Rangliste genannt.
Darüber hinaus geben fast zwei Drittel zu, häufig so schnell zu fahren. Verbesserte Sicherheitsausstattungen der Fahrzeuge führen heute erfreulicherweise zu weniger (und weniger schweren) Unfällen.
Dennoch gehört überhöhte Geschwindigkeit mit fast 62.000 Unfällen mit Personenschaden allein im vergangenen Jahr zu den gröÃten Sicherheitsrisiken im StraÃenverkehr.
Auch das Telefonieren ohne Freisprechanlage während der Fahrt wird in Deutschland mit 80 Prozent der Nennungen nach wie vor als gefährlich angesehen. Doch gibt fast jeder Vierte zu, sein Mobiltelefon im Auto regelmäÃig ohne Freisprechanlage zu benutzen.
Fragt man die Deutschen, auf welcher StraÃe sie sich am sichersten fühlen, entscheiden sich 41 Prozent für die LandstraÃe (Autobahn: 35 Prozent, Stadtverkehr 15 Prozent). Trügerisch – denn gerade auf LandstraÃen passieren bei uns die meisten Unfälle mit tödlichem Ausgang (61 Prozent aller Verkehrstoten in Deutschland waren auf der LandstraÃe unterwegs).
Mehr Sicherheit durch PräventionsmaÃnahmen
Wenn es um die Verhinderung von Unfällen geht, so zeigt der AXA Verkehrssicherheits-Report, ist man sich in Europa und Deutschland wieder einig. 38 Prozent der Europäer und 36 Prozent der Deutschen äuÃerten den Wunsch, mehr gegen Alkohol am Steuer zu unternehmen.
44 Prozent der Befragten in Europa (Deutschland: 51 Prozent) sehen in PräventivmaÃnahmen für junge Fahrer die gröÃte Chance, für mehr Sicherheit auf den StraÃen zu sorgen.
Zu Recht: Laut Statistischem Bundesamt waren im vergangenen Jahr 26 Prozent aller verunglückten und 29 Prozent aller getöteten Pkw-Insassen in Deutschland im Alter von 18 bis 24 Jahren. Damit handelt es sich bei jungen Fahrern um die am stärksten gefährdete Gruppe im StraÃenverkehr.
Der AXA Verkehrssicherheits-Report bestätigt das: 73 Prozent der jungen Fahrer gaben an, auf der Autobahn zu schnell zu fahren, 49 Prozent fahren zu dicht auf und 40 Prozent telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung.
Mit Sicherheit sparen – Alle Beteiligten profitieren
"Vor dem Hintergrund eines hohen Preisbewusstseins verfolgt AXA in Deutschland die Strategie, Versicherungsnehmer durch finanzielle Anreize zu einem sicherheitsbewussten Fahrverhalten zu motivieren.
Dies geschieht über Bonus-Regelungen bei Tarif- und Aktionsmerkmalen, die nachweislich einen positiven Effekt auf die Schadenwahrscheinlichkeit haben", erklärt Rainer Brune, Vorstand SUHK Privat der AXA Versicherung AG.
Ein Beispiel ist der Null-Punkte-Tarif: Studien zeigen, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Punktestand und der Unfallwahrscheinlichkeit gibt.
Junge Fahrer zwischen 20 und 24 Jahren, die normalerweise ein besonders hohes Schadenrisiko haben, erhalten bis zu 20 Prozent Nachlass auf den Versicherungsbeitrag, wenn sie ein sauberes Punktekonto nachweisen.
Im Rahmen von Aktionen profitieren auch Fahrer über 25 Jahren, die keine Punkte haben, von bis zu zehn Prozent Nachlass. Für diesen Tarif wurde AXA von dem Wirtschaftsmagazin Capital 2005 mit dem Innovationspreis für Versicherungen ausgezeichnet.
Auch Fahranfänger, die am "Begleiteten Fahren" teilgenommen haben, profitieren von günstigeren Beiträgen. Untersuchungen zeigen, dass sie viel seltener Unfälle verursachen als Fahranfänger, die von Anfang an allein unterwegs sind.
Für das Begleitete Fahren gibt es bis zu 25 Prozent Nachlass – auch über den 18. Geburtstag hinaus. Letztlich profitieren davon alle Beteiligten – Verkehrsteilnehmer wegen vorsichtigeren Fahrern, Versicherungsnehmer durch günstigere Prämien und Versicherer durch geringere Schadenaufwendungen.
Der AXA Verkehrssicherheits-Report
Die Informationen des AXA Verkehrssicherheits-Reports beruhen auf Daten, die durch das von AXA SA beauftragte Marktforschungsinstitut Ipsos ermittelt und aufbereitet wurden. Teilgenommen haben insgesamt 7.224 Europäer aus neun Ländern (Belgien, Deutschland, Spanien, GroÃbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Portugal, Schweiz).
AuÃerdem sind Ergebnisse einer separaten Befragung in Frankreich in den Report eingeflossen. In Deutschland wurden 800 Autofahrer befragt, die einen deutschen Führerschein besitzen. Die befragte Gruppe stellt einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Bevölkerung im Alter ab 18 Jahren dar.
Die Telefon-Interviews (CATI) wurden im Zeitraum vom 21. Juli bis 8. August 2008 durchgeführt. Für die Zusammenstellung einer repräsentativen Stichprobe wurde das Quotensampling-Verfahren nach den Quotenmerkmalen Geschlecht, Alter und Region angewendet.
Ipsos haftet nicht für die Auslegung, Analyse und Kommentierung der Untersuchungsergebnisse durch AXA.
Pressemitteilung der AXA