DSGV sieht SEPA-Lastschrift gefährdet

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) kritisiert die Pläne der EU-Kommission, das geplante Interbankenentgelt als wesentlichen Bestandteil des Geschäftsmodells der SEPA-Lastschrift lediglich für einen Übergangszeitraum – und dann auch nur für grenzüberschreitende Lastschriften – zuzulassen.

"Neben der Bereitstellung des SEPA-Lastschriftverfahrens und der damit verbundenen Vorteile für Firmen- und Privatkunden ist es wichtig, dass die SEPA-Verfahren ohne wirtschaftlichen Nachteil für die beteiligten Kreditinstitute am Markt angeboten werden können.

Das Vorgehen der EU-Kommission würde der SEPA-Lastschrift jedoch bereits von Anfang an die wirtschaftliche Grundlage entziehen", so Bernd Fieseler, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV.

Der DSGV fordert nun die EU-Kommission dazu auf, eine Basis zu schaffen, die es den Kreditinstituten ermöglicht, die SEPA-Verfahren auf Grundlage eines nachhaltigen und langfristigen Geschäftsmodells anbieten zu können.

Zudem müsse die Entscheidung zur Nutzung der SEPA-Verfahren den Verbrauchern bzw. Bankkunden obliegen. "Eine EU-Regulierung zur Abschaltung der in den jeweiligen Ländern bislang genutzten Zahlverfahren wird von der Sparkassen-Finanzgruppe klar abgelehnt. ", so Fieseler.

Das weitere Vorgehen müsse sich immer an den Anforderungen der Kunden ausrichten. Dies sei für Kreditinstitute, die wie die deutschen Sparkassen stark kundenorientiert seien, wesentliche Voraussetzung.

Die Pläne der EU-Kommission führten derzeit bei den deutschen Sparkassen und Landesbanken zu großer Unzufriedenheit und gefährdeten die planmäßige Einführung der SEPA-Lastschrift.

Fieseler: "Wenn die EU-Kommission ihre Positionen zum Interbankenentgelt aufrecht erhalten, ist es zweifelhaft, dass die Mitgliedsinstitute der Sparkassen-Finanzgruppe und wahrscheinlich auch Kreditinstitute in anderen EU-Staaten das SEPA-Lastschriftverfahren überhaupt anbieten werden."

Auch die französische Kreditwirtschaft habe auf diesen Vorstoß bereits mit sofortigem Einfrieren ihrer Investitionen in das SEPA-Lastschriftverfahren reagiert.

Die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt seit dem Jahr 2002 die Entwicklung der SEPA-Verfahren durch aktive Mitarbeit im European Payments Council.

Die 443 deutschen Sparkassen und sieben Landesbank-Konzerne waren eine der ersten Bankengruppen, die das SEPA-Überweisungsverfahren planmäßig umgesetzt und durchgängig eingeführt hat.

Pressemitteilung des DSGV

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