Umfrage: GKV-Versicherte begrüßen neue Versorgungsmodelle

Eine aktuelle Umfrage unter gesetzlich Krankenversicherten zeigt, dass zentrale inhaltliche Merkmale von neuen Versorgungsformen wie Disease-Management-Programmen (DMP) und Hausarztmodellen inzwischen bei vielen GKV-Versicherten bekannt sind.

Insbesondere DMP-Patienten berichten häufiger über positive Erfahrungen mit ihrer Versorgung als Nichtteilnehmer. Die Mehrheit der Versicherten hält die Kooperation der behandelnden Ärzte und die Abstimmung der Therapie für wichtig.

Fast drei Viertel (73,2 Prozent) der Befragten votieren für einen weiteren Ausbau von neuen Versorgungsmodellen im deutschen Gesundheitssystem.

Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Erhebung zum Versorgungsgeschehen. Sie basiert auf einer bundesweiten telefonischen Befragung von 3.000 gesetzlich Krankenversicherten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im Zeitraum Juni-Juli 2008.

Neben der Zufriedenheit mit zentralen Aspekten ärztlicher Versorgung wurde in der repräsentativen Befragung die Wahrnehmung und Einschätzung neuer Versorgungsformen in der GKV erhoben. Zwar sind einzelne Fachbegriffe wie "Integrierte Versorgung" oder "DMP" den Versicherten oft nicht bekannt.

Doch weisen die Umfrageergebnisse aus, dass viele Versicherte die inhaltlichen Merkmale neuer Versorgungsformen inzwischen kennen und charakteristische Eigenschaften einer strukturierten Behandlung wie die Kooperation der behandelnden Ärzte und die Abstimmung der Therapie für wichtig halten.

Elf Prozent der befragten GKV-Versicherten nehmen nach eigenen Angaben an einem Hausarztmodell oder Arztnetz teil, 4,6 Prozent an einem Disease-Management-Programm. Die Mehrheit der Teilnehmer fühlt sich gut über die jeweiligen Programme informiert.

Studienleiter Klaus Zok vom WIdO: "Bei den Aussagen zu den Versorgungserfahrungen zeigt sich, dass die Teilnehmer an speziellen Versorgungsmodellen ihre Behandlung und Betreuung meist positiver beurteilen als andere Patienten."

Insbesondere DMP-Teilnehmer äußern sich mit der fachlichen Qualität der Behandlung und der Terminorganisation sehr zufrieden. Ein Drittel der DMP-Patienten stellt nach eigener Einschätzung bereits eine Verbesserung des eigenen Gesundheitszustands fest.

Auf die Frage nach den Vorteilen einer DMP-Teilnahme loben die Patienten vor allem die gute Betreuung (37,7 %) und verweisen auf die Verbesserung der eigenen Gesundheit (20,3 %). Dagegen benennen Teilnehmer an Hausarztmodellen in erster Linie finanzielle Vorteile wie den Wegfall bzw. die Ersparnis der Praxisgebühr (32,5 %).

Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO)

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