Finanzergebnisse der Ersatzkassen im ersten Halbjahr 2008

Die Ersatzkassen verzeichneten im ersten Halbjahr ein geringes Defizit von 328 Mio. Euro. Dies teilten die Ersatzkassenverbände VdAK/AEV mit. Hauptursache für das Finanzdefizit sind die steigenden Leistungsausgaben, die insgesamt um 4,7 v. H. pro Mitglied anstiegen.

Gestiegen sind vor allem die Ausgaben für die ärztliche Versorgung (+ 3,49 v. H.), Arzneimittel (+ 5,54 v. H.) und stationäre Versorgung (+3,69 v. H.). Demgegenüber sind die Einnahmen der Krankenkassen um nur 1,56 v. H. gestiegen.

Trotz des leichten Defizits erwartet der Vorstandsvorsitzende der Ersatzkassenverbände, Thomas Ballast, für das Gesamtjahr 2008 ein ausgeglichenes Finanzergebnis. Im zweiten Halbjahr wird die GKV rund 1,25 Mrd. Euro Steuerzuschüsse (Ersatzkassenanteil: ca. 420 Mio. Euro) erhalten. Auch Einmalzahlungen im 4. Quartal werden positiv zu Buche schlagen.

Insgesamt wirkt sich die konjunkturelle Entwicklung nun auch bei den Krankenkassen positiv aus. Während die Löhne und Gehälter im Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2007) nur um 0,18 v. H. gestiegen sind, stiegen sie jetzt mit 1,56 v. H. deutlich stärker an.

Ballast betonte: "Die Ersatzkassen haben ihre Beitragssätze seriös kalkuliert und solide Haushalte aufgestellt." Dennoch sei für 2009 keine Entwarnung zu geben. Im Gegenteil: Mit Blick auf den ab 1.1.2009 startenden Gesundheitsfonds bekräftigte Ballast die Befürchtung, dass mit einem deutlichen Beitragssatzanstieg zu rechnen sei. "Wenn die Bundesregierung seriös kalkuliert, ist ein Einheitsbeitragssatz von 15,8 Prozent durchaus realistisch."

Heute liegt der durchschnittliche Beitragssatz inklusive des Sonderbeitrags der Versicherten bei 14,92 Prozent. Ursache für die steigenden Beiträge sind neben dem allgemeinen Kostenanstieg bei der medizinischen Versorgung vor allem die Honorarreform der Ärzte und die angekündigten Reformen im stationären Bereich. Damit werde deutlich, dass der ab 1.1.2009 startende Gesundheitsfonds nicht dazu beitragen werde, die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen zu bremsen.

Pressemitteilung Verband der Angestellten-Krankenkassen

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