Umfrage zum Lebensmittelkonsum: Was zählt, ist der Preis

Bei mehr als 90 Prozent der Deutschen kommt Fleisch täglich oder mehrmals pro Woche auf den Tisch – gerne auch Biofleisch. Einen hohen Preis will man für Schnitzel, Wurst etc. aber nicht ausgeben.

Was vor allem zählt, ist der Preis. Dies ergab eine Befragung im YouGov Panel Deutschland unter 1.000 Bundesbürgern ab 16 Jahren. Darin wurde unter anderem die Rangfolge der beim Einkauf entscheidenden Faktoren abgefragt.
Demnach spielt der Preis für die Mehrheit der Deutschen die wichtigste Rolle – unabhängig von monatlichem Einkommen, Ausbildungsstand und der Zahl von Kindern im Haushalt. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) hält den Preis für erstrangig.

Auch die Befragten mit verhältnismäßig hohem Einkommen bilden dabei keine große Ausnahme: Selbst bei Gehaltsklassen mit einem Nettoeinkommen von über 3000 Euro pro Monat rangiert der Kostenpunkt unter den Top Drei. Weitere wichtige Kriterien sind das Herkunftsland (19 Prozent) sowie der Geschmack (17 Prozent) von Braten & Co. Dahinter rangiert die artgerechte Haltung der Tiere. Durchschnittlich 16 Prozent aller Befragten werten diesen Aspekt als den wichtigsten.

Bio ja, Bio-Siegel nein?

Großes Interesse besteht also daran, dass das Fleisch von „glücklichen“ Kühen und Schweinen stammt. Das Bio-Siegel scheint in diesem Zusammenhang allerdings keine Rolle zu spielen: Befragte aller Ausbildungsgruppen halten die Kennzeichnung für Produkte aus ökologischer Erzeugung für unwichtig und vergeben hierfür den letzten Platz der Rangreihe – auch die Akademiker.
Ein Grund dafür könnte sein, dass die angestrebte Transparenz bei den Bundesbürgen nicht ankommt: Über die Herkunft und Produktionsweise (z.B. Massentierhaltung oder artgerechte Haltung) fühlt sich die Hälfte der Befragten (50 Prozent) „eher nicht“ oder „auf keinen Fall“ genügend informiert, auch darin ist man sich einig – unabhängig vom Ausbildungsstand und Nettoeinkommen. Nur vereinzelt scheint man die Aufklärung „auf jeden Fall“ als ausreichend wahrzunehmen.

Drastische Aufklärung von Jamie Oliver stößt auf Gegenliebe

Um Aufschluss über die aktuelle Praxis der Tierhaltung zu erhalten, werden auch drastische Maßnahmen begrüßt: Aufklärungs-Aktionen wie die des TV-Kochs Jamie Oliver, der in seiner Fernsehshow kürzlich aus Protest Küken und Hühner mit der in der Massentierhaltung üblichen Methode tötete, kommen bei der Mehrheit der Befragten gut an. So stimmten sogar 58 Prozent derjenigen, die mit Kindern im Haushalt leben, für eine solche Art der Auseinandersetzung, obwohl die genannte Aktion im Vormittagsprogramm ausgestrahlt wurde.

Pressemitteilung der psychonomics AG

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