Immobilienfinanzierung: Günstige Bedingungen für Kreditnehmer

Immobilienkäufer profitieren bei der Kreditaufnahme aktuell von einer Kombination aus leichter Konjunkturabkühlung und nachlassendem Inflationsdruck. Darlehen können wieder zu Zinssätzen von unter fünf Prozent aufgenommen werden.

Nach Angaben des Baugeldvermittlers HypothekenDiscount sind Darlehen mit längerer Laufzeit anders als vor einigen Wochen wieder etwas teurer als Kurzläufer.

Verantwortlich für den Rückgang der Baugeldzinsen sind mehrere Faktoren. In Japan stieg die Arbeitslosenrate auf das höchste Niveau seit zwei Jahren – und die Ausgaben der privaten Haushalte sanken. In Amerika erholte sich das Verbrauchervertrauen nur knapp vom niedrigsten Stand seit Anfang 1992, während sich der Preisverfall am amerikanischen Häusermarkt beschleunigt. Nach Irland und Spanien gilt zudem Frankreich als akut von einer Rezession bedroht – mit negativen Folgen für das exportverwöhnte Deutschland.

Selbst im erfolgsverwöhnten China stellt sich die Regierung pünktlich zum Start der Olympischen Spiele auf eine Phase gebremsten Wachstums ein. Nach einer langen Boomphase gehen weltweit die Daumen nach unten. So unerfreulich das ist – es gibt es auch eine positive Kehrseite der Medaille: Aktuell notiert das Barrel Rohöl gut 20 Dollar unter seinem Höchststand, einige Experten prognostizieren zum Jahresende sogar einen Sturz unter die 100-Dollar-Marke. Das würde das Energiebudget von Unternehmen und Haushalten mittelfristig deutlich entlasten.

Trotzdem bleibt das Thema Inflation auf der Tagesordnung. Der monatelange Aufwärtstrend bei den Energiepreisen hat die Inflationsrate in Deutschland im Juli auf dem höchsten Niveau seit 15 Jahren gehalten. Die Verbraucherpreise stiegen um 3,3 Prozent. Im August erreiche der Wert sogar die Marke von 3,5 Prozent – und damit seinen vorläufigen Höhepunkt.

Anfang Juli hatte die Europäische Zentralbank den Leitzins für die Euro-Zone leicht auf 4,25 Prozent angehoben, um die steigende Teuerung im Zaum zu halten. Für die kommenden Monate hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet unveränderte Zinsen signalisiert. An den Märkten wird aber weiter über wenigstens einen weiteren kleinen Zinsschritt noch in diesem Jahr spekuliert.

Das scheidende EZB-Ratsmitglied Klaus Liebscher sagte, der Spielraum bei den Zinsen sei noch nicht ausgereizt. Es sei nötig, eine Lohn-Preisspirale zu verhindern. Umgekehrt gilt: Verliert die Inflation spürbar an Fahrt und bleiben auch die Lohnabschlüsse in Euroland maßvoll, gewinnt die EZB an Handlungsspielraum: Sie könnte erst einmal nichts tun.

Kreditnehmer müssen aus diesen Gründen kurzfristig nicht mit deutlich steigenden Zinsen rechnen. Grundsätzlich bleiben Kredite mit langen Zinsbindungen empfehlenswert. Für Darlehen mit 20 Jahren Laufzeit wird gegenüber solchen mit 15 Jahren oft kein Zuschlag verlangt. Das ist für sicherheitsbewusste Bauherren und Immobilienkäufer ein höchst verlockendes Angebot.

Die Restschuld am Ende der Zinsbindung wird laut HypothekenDiscount sehr überschaubar: Bei zwei Prozent anfänglicher Tilgung sind von 100.000 Euro Darlehen nur noch gut 30.000 Euro übrig. Einem Zinsanstieg in ferner Zukunft lässt sich da gelassen entgegensehen.

Pressemitteilung des HypothekenDiscount

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