Kommt in Deutschland die Zwei-Klassen-Rechtsberatung?

Der Hamburger Rechtsschutzversicherer Advocard AG verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007 Beiträge in Höhe von 186,2 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (180,9 Millionen Euro) bedeutet das eine Steigerung um 2,9 Prozent. Die Mehreinnahmen schlugen sich in einem Gesamtergebnis nach Steuern in Höhe von 14,3 Millionen Euro nieder, was um 8,3 Prozent über dem Jahresüberschuss 2006 liegt.

Damit hat Advocard 2007 klar besser abgeschlossen als der Gesamtmarkt. Dies hat die AMB Generali-Tochter heute bei ihrer Bilanz-Pressekonferenz in Hamburg bekannt gegeben. Zum positiven Ergebnis 2007 trug neben einer gesunkenen Schadenquote vor allem das erfolgreiche Neugeschäft bei. Mit einem Bruttoneuzugang in Höhe von 19,6 Millionen Euro und einer Steigerung um 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr konnten die leicht gestiegenen Kosten überkompensiert werden. Mit einer Combined Ratio von 93,9 Prozent schloss Advocard in der Summe gut ein halbes Prozent besser ab als 2006 und überflügelt den sich langsam erholenden Gesamtmarkt um gut 4 Prozent.

Kommt in Deutschland die Zwei-Klassen-Rechtsberatung?

Dr. Karsten Eichmann, Vorstandsvorsitzender der Advocard AG, zeigte sich stolz auf das im Jahr 2007 Erreichte. „Wir haben unsere Erfolgsgeschichte nahtlos fortgesetzt“, lautete Eichmanns Fazit. „Damit haben wir im vergangenen Jahr bewiesen, dass unser Modell „Qualitäts-Rechtsschutz“ auf unvermindert hohe Resonanz am Markt stößt“.

Gleichzeitig warnte Eichmann vor den unabsehbaren Folgen des anhaltenden Trends zur Kosteneinsparung in der Rechtsberatung: „Die Branche steht vor einer Zerreißprobe“, konstatiert er. „Die Rechtsschutzversicherer müssen sich jetzt entscheiden, ob sie – wie Advocard – das weltweit geachtete deutsche Rechtsberatungssystem weiter mittragen oder dem allgemeinen Trend zur Billig-Beratung von der Stange folgen wollen.“

Das Inkrafttreten des neuen Rechtsdienstleistungsgesetzes zum 1. Juli werde die Segmentierung im Markt noch schneller vorantreiben und für Verbraucher dramatische Folgen bringen: „Wenn bald sogar Laien Rechtsrat erteilen dürfen, werden massenhaft Mandantenschäden durch unzureichende Beratung die unausweichliche Folge sein“, prognostiziert Eichmann.

Jetzt erst recht: Anwälte stärken und noch mehr Service bieten

Oliver Brüß, seit 1. Februar Mitglied des Advocard Vorstands und verantwortlich für die Ressorts Kundenservice, Marketing/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Vertrieb, sieht für das laufende Jahr zwei zentrale Handlungsfelder, um die erfolgreiche Entwicklung von Advocard auch weiterhin zu sichern:

Auf der Leistungsebene müsse das Unternehmen an zentralen Produktmerkmalen wie garantierter Kostenübernahme ohne vorherige Prüfung der Erfolgsaussichten und Kanzlei statt Callcenter  festhalten. Nur so könne sich der Spartenversicherer aus Verbrauchersicht vom Gesamtmarkt abgrenzen. Hierbei setze Advocard insbesondere auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Anwaltschaft, erläutert Vorstand Peter Stahl:

„Anwälte sind für uns die wichtigsten Multiplikatoren. Unsere 2007 mit dem Deutschen Anwalt Verein (DAV) geschlossene Empfehlungspartnerschaft ist aber auch die Plattform für unseren gemeinsamen Kampf um die Erhaltung der Qualität in der Rechtsberatung in Deutschland“, so Stahl weiter.

Einen zweiten Erfolgsfaktor sieht der Vorstand auf der Serviceebene: Hier komme es für Advocard darauf an, im Sinne des Kunden das Markenversprechen „Schon-Erledigt-Komfort“ mit immer neuen Angeboten zu untermauern. Als Beispiele für den erfolgreichen Ausbau der Serviceleistungen nannte er die anwaltliche Rechtsberatung beim Mandanten vor Ort durch den mobilen Anwalt, eine telefonische Notrufhotline aus dem Ausland sowie einen umfassenden Schadenfreiheitsrabatt.

Pressemitteilung der Advocard Rechtsschutzversicherung AG

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