Bargeldloser Zahlungsverkehr: Europa wächst weiter zusammen

Im neuen Jahr wächst Europa beim bargeldlosen Zahlungsverkehr weiter zusammen. Am 28. Januar 2008 treten neue europaweit einheitliche Regeln für Überweisungen in Euro in Kraft.

Damit erfolgt ein weiterer Schritt zur Umsetzung des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraumes SEPA (Single Euro Payments Area), der am Ende 31 Länder umfassen wird.

Wie schon die Einführung des Euro-Bargelds ist SEPA ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum gemeinsamen Binnenmarkt.

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstützen und informieren ihre Kunden bei der Umstellung auf die neuen Verfahren. Ab Ende Januar können Kunden die neue „Euro-Überweisung“ nutzen.

Neues Formular: „Euro-Überweisung“

Volksbanken und Raiffeisenbanken bieten ab Ende Januar 2008 die neue „Euro-Überweisung“ an.

Sie ersetzt die bisherige, seit 2003 gültige „EU-Standardüberweisung“ und kann von Kunden für Überweisungen in Euro sowohl innerhalb Deutschlands als auch in die anderen EU-/EWR-Staaten und in die Schweiz verwendet werden.

Die „Euro-Überweisung“ kann für den Geldtransfer innerhalb Deutschlands zunächst parallel zu den heutigen Inlandsüberweisungen verwendet werden.

Spätestens nach einer Übergangsphase von einigen Jahren wird es aber auch dafür nur noch die „Euro-Überweisung“ geben.

Vorteil für Privat- und Firmenkunden

Das neue Angebot von europaweit standardisierten Überweisungen wird dazu beitragen, dass Firmen- und Privatkunden bargeldlose Zahlungen auch über die Ländergrenzen hinweg so bequem durchführen können wie in ihrem Heimatland.

Erleichterungen sieht Dr. Christopher Pleister, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), vor allem für europaweit agierende Unternehmen:

„Bisher mussten Firmenkunden ihre Euro-Zahlungen innerhalb der EU über verschiedene Konten abwickeln. Mit den neuen SEPA-Produkten kann zukünftig der gesamte Zahlungsverkehr im europäischen Binnenmarkt über das Konto der Hausbank gesteuert werden“.

Auch Privatkunden können von SEPA profitieren. Pleister: „Dank SEPA spielt es künftig keine Rolle mehr, ob ein Kunde die Miete für seine Ferienwohnung in Deutschland oder auf einer Mittelmeerinsel überweisen möchte.“

Neue Kontodaten: IBAN und BIC

Für die Kontoadressierung müssen bei der „Euro-Überweisung“ die internationale Bankkontonummer (IBAN) und die internationale Bankleitzahl (BIC) verwendet werden.

Sie sind in den eigenen Kontoauszügen angegeben. Will man eine Rechnung begleichen, sind IBAN und BIC in der Regel den Geschäftspapieren des Vertragspartners zu entnehmen.

Erwartet man eine Zahlung, sollte man immer die eigene IBAN und BIC auf der Rechnung oder dem Briefbogen angeben.

SEPA mit Übergangsphase

Zunächst werden die neuen SEPA-Produkte parallel zu den bekannten nationalen Zahlungsverkehrsprodukten angeboten.

Doch mittelfristig wird SEPA jeden betreffen: Das neue Überweisungsverfahren und in einem weiteren Schritt die neue europäische Lastschrift werden auch innerhalb Deutschlands zum Einsatz kommen.

Nach der Einführung der „Euro-Überweisung“ ab Januar 2008 werden auch die Lastschriftverfahren – auf der Grundlage eines neuen EU-Rechtsrahmens – sukzessive und grenzüberschreitend ab November 2009 europaweit vereinheitlicht.

Dann soll es innerhalb des Binnenmarktes bald keinen Unterschied mehr zwischen Inlands- und grenzüberschreitenden Euro-Zahlungen geben.

Ziel ist es, dass die neuen europäischen Verfahren die heimischen Verfahren in Zukunft vollständig ersetzen werden.

Die bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlichen Zahlungskarten, die Debit-Karte „VR-BankCard“ sowie die genossenschaftlichen Kreditkarten von MasterCard und VISA erfüllen übrigens bereits heute die Anforderungen von SEPA:

Sie sind mit der zukunftsfähigen EMV-Chip-Technologie zusätzlich zum Magnetstreifen ausgestattet.

Informationen bei Genossenschaftsbanken

Ein Informationsblatt „VR Aktuell: SEPA – Der bargeldlose Zahlungsverkehr im Binnenmarkt wird vereinheitlicht“ liegt ab 19. Dezember 2007 bei vielen Volksbanken und Raiffeisenbanken aus.

Für Firmenkunden wird eine Broschüre „SEPA: Herausforderung und Chance zugleich“ bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich sein.

Pressemitteilung des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

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