Regionale Unterschiede bei Scheininnovationen

Bei der Verschreibung von Arzneimitteln machen die so genannten Me-too-Präparate (oder Scheininnovationen) im Bundesdurchschnitt immer noch 13,6 Prozent des Gesamtmarktes aus. Besonders auffällig ist allerdings, dass in den jungen Bundesländern der Umsatzanteil besonders groß ist.

So machten die Verschreibungen der niedergelassenen Ärzte im Osten im ersten Quartal 2007 durchschnittlich 14,8 Prozent des Bruttoumsatzes für Arzneimittel aus. Im Westen lag der Durchschnitt für dieses Marktsegment bei 13,3 Prozent.

„Da es sich bei diesen Präparaten um nichts anderes handelt als um „Scheininnovationen“, also um Arzneimittel, die keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen gegenüber anderen Präparaten haben, ist die Verordnung solcher Mittel nicht sinnvoll, sondern in der Regel kostentreibend“, kommentierte Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes, das Ergebnis der Arzneimittelmarktanalyse.

„Es ist dringend notwendig, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen der jungen Bundesländer ihre Ärzte im Rahmen der Pharmakotherapieberatung hier besser aufklären“, forderte Stuppardt. Dass es möglich ist, den Anteil der Me-too-Präparate durch gezielte Beratungen der Ärzte zu verringern, zeigt sich am Beispiel Nordrhein.

Hier konnte der Umsatzanteil schrittweise gesenkt werden. Lag er im ersten Quartal des Jahres 2005 noch bei 13,5 Prozent, so konnte er 2006 auf 13,0 Prozent gesenkt werden. Bei der nun vorliegenden Analyse des ersten Quartals 2007 liegt er bei 12,1 Prozent und schneidet damit im gesamten Bundesvergleich am besten ab.

„Die erzielten Einsparungen können dann im Sinne unserer Versicherten so eingesetzt werden, dass wir sie in echte Innovationen investieren“, so Stuppardt.

Pressemitteilung des IKK Bundesverband

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