Psychische Erkrankungen nehmen als einzige Krankheitsart zu – stationäre Behandlungen wegen psychischer Störungen in 20 Jahren mehr als verdoppelt

Nach wie vor weisen die Beschäftigten wenig Krankentage auf: Im gesamten Jahr 2005 fehlten sie lediglich 12,6 Tage, das ist knapp ein halber Tag weniger als noch im Vorjahr (2004: 13 Kalendertage). Damit wurden im Jahr 2005 die niedrigsten krankheitsbedingten Fehlzeiten seit 30 Jahren erreicht.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2006 sind die Krankentage der beschäftigten BKK Versicherten zwar leicht gestiegen, aber immer noch auf extrem niedrigem Niveau. Laut Erhebungen des BKK Bundesverbandes fehlten in diesem Jahr die Beschäftigten von Januar bis Oktober durchschnittlich 10,6 Kalendertage. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 10,3 Tage (Januar bis Oktober 2004: 10,7 Tage).

Der BKK Bundesverband erfasst und analysiert die gesundheitlichen Befunde jedes vierten Beschäftigten in Deutschland in anonymisierter Form. Im Jahr 2005 waren dies 6,69 Millionen Sozialversicherungspflichtige. Damit bietet diese Analyse ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens der Erwerbsbevölkerung.

Krankheitsarten: Nur psychische Erkrankungen nehmen zu

Der Krankenstand hat sich über alle Krankheitsarten gesehen seit Beginn der Neunzigerjahre fast halbiert (Rückgang um 47 Prozent). Bei Herz- und Kreislauf-Diagnosen sind die Krankentage besonders stark zurückgegangen, von 1991 bis 2005 haben sich die Fehltage um zwei Drittel reduziert. Bei Muskel- und Skeletterkrankungen gingen die Arbeitsunfähigkeitstage in diesem Zeitraum um 56 Prozent zurück.

Einzige Ausnahme mit deutlich mehr Krankheitstagen bilden die psychischen Störungen, bei denen die Krankheitstage seit 1991 um 33 Prozent zugenommen haben. Psychische Erkrankungen sind inzwischen die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.

In 20 Jahren mehr als verdoppelt: Krankenhausbehandlungen wegen psychischer Störungen

Seit 1976, dem ersten Jahr der BKK Krankheitsartenstatistik, wird aber nicht nur ein kontinuierliches Ansteigen von Arbeitsunfähigkeitszeiten wegen psychischer Erkrankungen beobachtet. Dieser zunehmende Trend spiegelt sich auch im stationären Bereich wider:

In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der wegen psychischer Krankheiten Behandelten insgesamt um das Zweieinhalbfache gestiegen (1986: 3,8 Krankenhausfälle je 1.000 Versicherte gegenüber 9,3 Fällen im Jahr 2005). Die Häufigkeit stationärer Behandlungen hat über alle Altersgruppen hinweg deutlich zugenommen, für Männer noch stärker als für Frauen.

Männer meist Suchtprobleme, Frauen häufiger Depressionen 

Das Spektrum der psychischen Diagnosen bei Krankenhauseinweisungen variiert zwischen den Geschlechtern: Fast die Hälfte aller Männer wurden wegen psychischer Störungen durch Alkohol stationär behandelt.

Bei den Frauen überwogen die affektiven Störungen, zu denen Depressionen gehören (27 Prozent der stationären Fälle), gefolgt von neurotischen und Belastungsstörungen (21 Prozent der Fälle). Sowohl bei Männern als auch bei Frauen nimmt die Zahl der wegen affektiver Störungen stationär Behandelten mit dem Alter zu.

Der aktuelle Report unter www.bkk.de

Detaillierte Informationen zu allen Krankheitsarten sowie weitere Analysen zum Erkrankungsgeschehen in Branchen und Berufen bietet der aktuelle Gesundheitsreport 2006 „Demografischer und wirtschaftlicher Wandel – gesundheitliche Folgen“. Es gibt ihn zum kostenfreien Herunterladen unter http://www.bkk.de/. Wer den Band zugesandt haben möchte: Einfach bestellen unter: gesundheitsstatistik@bkk-bv.de

Pressemitteilung des BKK Bundesverband

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