Dispokredit oder Ratenkredit?

Kündigen und Umschulden

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Je flexibler ein Produkt ist, desto besser: Das gilt auch für Ratenkredite. Bei den meisten Anbietern sind die Regelungen durchaus zufrieden stellend. Grundsätzlich kann man einen Ratenkredit frühestens nach sechs Monaten unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von weiteren drei Monaten kündigen. Dies ist gesetzlich geregelt (BGB §489, Art. 1, S. 2).

Bei vielen Kreditinstituten ist eine vorzeitige Rückzahlung auch ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist nach einer Laufzeit von zwölf Monaten möglich. Auch Sondertilgungen, also spontane Einzahlungen von Beträgen zusätzlich zu den vereinbarten Ratenzahlungen, sind für die meisten Banken kein Problem, da die Laufzeit dadurch verkürzt wird und das Kreditausfallrisiko sinkt. Wie viele Sonderzahlungen eine Bank zulässt, wird unterschiedlich gehandhabt. Fragen Sie vor Vertragsabschluss nach und lesen Sie sich das Kleingedruckte genau durch.

Eine Umschuldung auf einen neuen Ratenkredit ist oft sinnvoll, gerade bei teuren Ratenkrediten, die vor einigen Jahren abgeschlossen wurden. Und auch Bankkunden, die ihren Dispokredit dauerhaft bis zum Limit oder darüber hinaus ausreizen, können Zinsen sparen, wenn sie ihre Schulden umschichten. Aber eine Umschuldung lohnt sich definitiv nicht, wenn das Girokonto nur gelegentlich ins Minus rutscht.

Soll ein bestehender Verbraucherkredit durch einen neuen Konsumentenkredit abgelöst werden, führt kein Weg am Rechnen mit spitzem Bleistift vorbei. Grundsätzlich gilt: Eine Umschuldung lohnt sich, wenn der effektive Jahreszins des neuen Kredits deutlich unter dem des alten liegt und je größer der Kreditbetrag und die Restlaufzeit des Altkredits sind.

Vergleichen Sie die Zinsersparnis des neuen Kredits mit den Unkosten aus dem Altkredit. Besonders glücklich kann man sich schätzen, wenn der alte Vertrag mit einem Gebührenverzicht der Bank geschlossen wurde. In diesem Fall kommt man ohne Unkosten aus dem alten Vertrag heraus. Eine vorzeitige Rückzahlung der Restschulden ist bei einem Ratenkredit meist auch ohne Entschädigungszahlungen möglich.

Ein Blick in die Vertragsbedingungen oder ein Anruf bei einem Kundenberater helfen hier weiter. Wichtige Informationen oder Zusagen sollte man sich aber immer schriftlich bestätigen lassen.
Damit die Umschuldung reibungslos abläuft, sollte man im Antrag darauf hinweisen, dass der Kredit für eine Umschuldung verwendet wird. So vermeidet man, dass der Kreditantrag abgelehnt wird, weil die Bank eine Überschuldung des Kreditnehmers vermutet.

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