IKK-Bericht „Arbeit und Gesundheit im Handwerk“: Rekordtief beim Krankenstand im Handwerk

Der Krankenstand der IKK-Pflichtversicherten im Handwerk hat im Jahr 2005 mit 4,1 % erneut ein Rekordtief erreicht. Zu diesem positiven Ergebnis kommt der aktuelle IKK-Bericht „Arbeit und Gesundheit im Handwerk“, der nun zum siebten Mal in Folge erscheint.

Auf Basis der Arbeitsunfähigkeitsdaten von 2,3 Millionen IKK-Pflichtversicherten werden detaillierte Informationen über Entwicklungstendenzen der Arbeitsunfähigkeit im Handwerk, über Erkrankungsschwerpunkte und gewerbe-spezifische Besonderheiten im Erkrankungsgeschehen dokumentiert.

„Die Auswertung der Krankenstandsdaten ist Grundlage für zielgerichtete, notwendige Präventionsmaßnahmen in Betrieben. Und natürlich ist sie auch Messlatte des Erfolges von Präventionsmaßnahmen. Daher ist es dringend erforderlich, dieses sinnvolle Instrument der betrieblichen Prävention auch nach den anstehenden Regelungen zur Gesundheitsreform weiterhin zur Verfügung stellen zu können“, so Frank Spaniol, Vorstand der IKK Südwest-Direkt.

Neben der allgemeinen positiven Entwicklung des Krankenstandes zeigt der IKK Bericht auch, dass in zahlreichen Berufs- und Beschäftigtengruppen des Handwerks noch lohnenswerte Präventionspotentiale bestehen.

„Dabei bietet speziell das Handwerk mit seinen kleinbetrieblichen Strukturen gute Möglichkeiten für erfolgreiche Präventionsmaßnahmen. Durch eine gezielte betriebliche Gesundheitsförderung können die Produktivität erhöht und ein Rückgang des Krankenstandes erreicht werden“, so Spaniol weiter.

Das Sonderkapitel des nun veröffentlichten Berichtsbandes widmet sich daher den besonderen gesundheitlichen Anforderungen in ausgewählten Berufsgruppen.
Der Berichtsband kommt zu dem Ergebnis, dass die häufigsten Krankheitsarten im IKK-System die Muskel- und Skeletterkrankungen, die Verletzungen und Vergif-

tungen sowie die Erkrankungen der Atmungsorgane sind. Zusammengenommen entfallen auf diese drei Diagnosegruppen knapp 60 % aller Arbeitsunfähigkeitstage.

Allerdings bestehen deutliche berufsspezifische Unterschiede im jeweiligen Ausmaß der Betroffenheit. So weisen 17 der untersuchten 42 Berufe überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen auf. Darunter befinden sich u. a. alle ausgewählten Bauberufe und vier Berufe des Metallgewerbes.

Von Verletzungen und Vergiftungen sind 18 der 42 ausgewählten Berufe überdurchschnittlich stark betroffen, in besonderem Maße allerdings die Dachdecker und die Zimmerer, die mehr als doppelt so viele Fehltage aufgrund von Verletzungen aufweisen als der Durchschnitt. Immerhin 8 der 42 Berufe weisen überdurchschnittliche Belastungen aufgrund von psychischen Erkrankungen auf.

Insgesamt zeigt sich, dass der Anforderungs- und Belastungswandel, der mit der zunehmenden Technisierung und Globalisierung auch die Berufe des Handwerks erfasst hat, einen Wandel bei den Erkrankungsschwerpunkten mit sich bringt. Hier ist in den letzten Jahren insbesondere eine Abnahme der Muskel- und Skeletterkrankungen bei gleichzeitiger Zunahme der psychischen Erkrankungen zu verzeichnen.

 Diese Entwicklung, die auch auf die angespannte Arbeitsmarktlage und zunehmende Anforderungen an die Beschäftigten zurückgeführt werden kann, erfordert neue Ansätze in der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen. Nähere Informationen können über die kostenfreie IKK Gesundheits-Hotline 0800/0 119 119 angefordert werden.

Pressemitteilung der IKK Südwest-Direkt

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