Zwei Klassengesellschaft in der medizinischen Abdeckung?

Obwohl Deutschland im internationalen Vergleich eines der besten Gesundheitssysteme überhaupt hat, wird von einer Zwei-Klassen-Medizin gesprochen. Privatpatienten empfangen umfassendere Leistungen als gesetzlich versicherte Kassenpatienten, zahlen jedoch auch entsprechend mehr.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Mit der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung als erstes Sozialgesetz des Kaiserreiches vor etwa 130 Jahren durch Otto von Bismarck avancierte Deutschland zum Vorbild für staatliche Gesundheitssysteme. Um bedürfnisgerechte Leistungen zu empfangen, werden die Beitragssätze von der jeweiligen Krankenkasse entsprechend gemäß der Einkünfte des Versicherten festgelegt. Ein enormer Kostenvorteil besteht bei der GKV darin, dass Familienangehörige ohne eigenes Einkommen und Studenten bis zum 25. Lebensjahr beitragsfrei mitversichert werden können.

Die Hälfte des vom Arbeitnehmer zu leistenden Versicherungsbeitrags wird direkt vom Arbeitslohn einbehalten, die andere Hälfte übernimmt der Arbeitgeber. Da alle Kassenpatienten ein Anrecht auf eine ausreichende Behandlung haben, sind Art und Umfang im fünften Buch des Sozialgesetzbuchs genau geregelt. Zur Hauptaufgabe der GKV gehört es, die „Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern“. Dies soll durch entsprechende Aufklärung, Beratung und eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung gewährleistet werden. In Deutschland gibt es etwa 200 solcher GKVs.

Private Krankenversicherung (PKV)
Neben der gesetzlichen gibt es in Deutschland auch die bereits erwähnte PKV. In dieser sind Beamte, Selbstständige sowie Arbeitnehmer mit einem Arbeitsentgelt oberhalb der Versicherungspflichtgrenze versichert. Die Versicherung von Angehörigen erfolgt separat und ist kostenpflichtig. Der Vorteil: Wer viel zahlt, bekommt auch die entsprechenden Zusatzleistungen, wie sofortige Terminvergaben ohne Wartezeit oder Einzelzimmer mit Chefarztbehandlung. Aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses erscheint der Beitritt in die PKV vor allem für junge, gesunde Menschen, die frei wählen können, lohnenswert. Wer die Wahl hat in die PKV zu wechseln, sollte zuvor in jedem Fall einen Online-Versicherungsvergleich, wie z.B. www.dein.pkv-vergleich.de zu Rate ziehen. Auf diese Weise lassen sich die Versicherungsbeiträge miteinander vergleichen, um so für gleiche Leistungsangebote den günstigsten Beitrag zu ermitteln.

Kritik an der Zwei-Klassen-Medizin
Kritisiert wird die Unterversorgung der GKV-Patienten auf der einen und die Überversorgung von Privatversicherten auf der anderen Seite. Trotz aller Kritik verpflichten sich Ärzte in Deutschland jedoch bei der Vergabe von Terminen grundsätzlich die medizinische Dringlichkeit einer Behandlung zu berücksichtigen sowie mindestens 20 Stunden Behandlungs- bzw. Sprechstundenzeit pro Woche für Kassenpatienten einzuräumen. Berücksichtigt man Kosten und Leistungen der GVK und PKV ergeben sich jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile für ihre Versicherten.

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