Wie man sich gegen Mobbing wehren kann

Schikane am Arbeitsplatz: Schätzungsweise eine Million Berufstätige in Deutschland leiden unter Mobbing – mit beträchtlichen Folgen. Viele Betroffene erkranken, einige sogar bis zur Berufsunfähigkeit.
„Reagieren Sie frühzeitig, wenn Sie später nicht als Verlierer im Kampf um den Job dastehen wollen“, warnt Dr. Margit Böhme, Autorin des neuen Ratgebers „Mobbing“ aus der Reihe Beck kompakt (Verlag C.H.Beck). „Gerade bei knappen Stellen versuchen Kollegen und Chefs gerne, ihre Interessen auf Kosten anderer in der Firma durchzusetzen. Arbeitsrechtlerin Margit Böhme zeigt auf, wie sich Betroffene gegen Anfeindungen im Job wehren können.
Doch was ist Mobbing überhaupt? „Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet: jemanden bedrängen oder anpöbeln“, erklärt die Juristin. „Ziel von Mobbing ist es, sein Opfer mit Psychoterror aus dem Betrieb zu ekeln.“ Ein vorübergehend schlechtes Betriebsklima oder die Stinke-Laune des Kollegen sind dabei aber nicht gemeint. Plötzlich verstummende Gespräche im Büro, das unerklärliche Verschwinden von Dokumenten aus dem PC oder Lästereien auf dem Gang hingegen sind typische Mobbing-Verhaltensmuster. Aber: Mobbing hat viele Gesichter und ist deshalb oft schwierig zu erkennen.
„Fühlen Sie sich ungerecht behandelt, führen Sie unbedingt ein Mobbing-Tagebuch“, rät Margit Böhme. „Der Gemobbte sollte die Vorgänge exakt festhalten, am besten mit genauer Zeit, Zeugen und Sachverhalt.“ Dies hilft, die eigene Situation besser zu analysieren und leistet wertvolle Hilfe bei einer möglichen späteren Durchsetzung von Ansprüchen wie Schmerzensgeld oder einer Abfindung.
Aber soweit muss es nicht kommen. „Informieren Sie rechtzeitig Ihren Vorgesetzten oder gehen Sie zum Betriebsrat“, empfiehlt die Expertin. Beratungsstellen leisten ebenfalls Hilfe. Auch das Gespräch mit einem Kollegen kann hilfreich sein. „Bitten Sie einen vertrauten Kollegen, den Mobber gemeinsam mit anderen Mitarbeitern zur Rede zu stellen. Aus Angst, selbst ausgegrenzt zu werden, wird der Mobber häufig sein Verhalten abstellen“, sagt die Autorin. Wichtig ist, die Negativ-Spirale zu durchbrechen.
Von dem Versuch, die Situation auszuhalten, rät die Juristin Margit Böhme dringend ab: „Der Mobber wird sein Vergnügen an den Schikanen nicht verlieren – im Gegenteil: Es kommt mit der Zeit immer schlimmer…“
(Pressemitteilung Verlag C.H.Beck)

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