Verbraucherzentrale NRW : klimabewusst Geld anlegen

Beim Thema Finanzanlage und Klimaschutz spalten sich die Lager: Die einen sehen eine Chance, mit ihrem Geld Gutes zu tun, die anderen finden es zynisch, von einem globalen Problem zu profitieren. Experten schätzen, dass der Markt für Geldanlagen mit Bezug auf Klimaschutz allein in Deutschland jährlich 60 bis 80 Milliarden Euro schwer ist.
„Wer mit seinem Ersparten wirklich etwas zur Rettung des Planeten beitragen will, sollte nicht blauäugig alles auf Grün setzen, sondern genau hinsehen. Denn ein Güte- und Qualitätssiegel für ökologische Investments gibt es nicht“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Was sich hinter „grün“, „klimafreundlich“, „umweltfreundlich“ oder „ökologisch“ verbirgt, muss genau geprüft werden. Die Verbraucherzentrale NRW nennt Kriterien hierzu: * Breiter Mix: Wie bei jeder Investition ist auch bei grünen Geldanlagen zunächst die persönliche Bestandsaufnahme wichtig: Was sind die Sparziele, und wie hoch ist die Anlagesumme? Und vor allem: Wie hoch ist das Risiko? Grundsätzlich gilt zudem wie für alle Engagements: Mit einem breiten Mix verringert sich das Risiko. Oftmals sind die innovativen Unternehmen klein und neu oder im Ausland tätig und damit von Währungsschwankungen betroffen. * Der Anteil entscheidet: Wie stark engagieren sich die Unternehmen, in die über Fonds, Aktien oder Sparpläne investiert wird, überhaupt im Klimaschutz? Ein bisschen Energie sparen hier, eine umweltfreundliche Technik da macht noch keine Klima-Aktie. Wer sicher gehen will, steckt sein Geld ausschließlich in Firmen, die ihren Umsatz vor allem mit Produkten erzielen, die dem Klimaschutz dienen. * Geld für neue Energie: Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energien können vom Klimawandel profitieren und ihn gleichzeitig bekämpfen: beispielsweise im Bereich Solarenergie, Windanlagen oder Wasserkraftwerke. Doch Vorsicht! Auch viele windige Geschäftemacher haben den Trend erkannt und verkaufen riskante Produkte. Beim Thema Agrarkraftstoffe belegen aktuelle Studien, dass der Anbau von Mais, Raps oder Palmöl den Klimawandel anheizt, statt ihn zu stoppen. * Sichere C02-Reduktion: Wiederverwendung, Wasseraufbereitung oder Techniken zur Emissionskontrolle – Investments in solche Firmen gelten in der Regel als klimafreundlich; auch Hersteller von Brennstoffzellen oder Betreiber von Speicherkraftwerken gehören dazu. Anbieter von Dämmstoffen, Häusern, Heizungs-, Lüftungs- oder Klimasystemen, die zur Energieeinsparung beitragen, sorgen mit ihren Produkten auf jeden Fall dafür, Klimagase zu reduzieren. * Blick auf Verkehr: Verkehr und Transport sind ein wichtiger Faktor beim weltweiten CO2-Ausstoß. Mit Unternehmen, die beispielsweise auf Eisenbahn, Elektrofahrzeuge oder Fahrradtechnik setzen, können Anleger etwas für die Umwelt tun. Wer keine allzu strengen Kriterien anlegt, kann auch nach dem so genannten „Best in Class“-Ansatz vorgehen. Hier stehen Unternehmen und Wertpapiere im Mittelpunkt, die zwar konventionelle Produkte herstellen, dabei aber geringere Umweltschäden verursachen als ihre Konkurrenten.
Weitere Informationen und Beratung: Die Broschüre „Klimabewusst anlegen“ – gibt`s kostenlos bei allen NRW-Verbraucherzentralen und im Internet unter www.vz-nrw.de/oekospar. Wer sich erst über seine grundsätzlichen Sparziele klar werden möchte oder nicht sicher ist, ob er ein seriöses Angebot bekommen hat, kann bei der Verbraucherzentrale einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Die Adressen stehen im Internet: www.vz-nrw.de/geldanlageberatung.
(Pressemitteilung Verbraucherzentrale NRW)

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