Steuerberater fordern Verschiebung der elektronischen Lohnsteuerkarte um ein Jahr

„Totgesagte leben länger“ – dieser bekannte Ausspruch könnte sich bei Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte (ELStAM) für die alte „Pappe“ einmal mehr bewahrheiten. Ursprünglich sollte zum Jahresanfang 2012 die alte Lohnsteuerkarte aus Papier der Vergangenheit angehören. Stattdessen soll der Arbeitgeber künftig die erforderlichen Daten des Arbeitnehmers, wie Steuerklasse und Kinderfreibeträge, elektronisch abrufen.

Im Zuge der Vorbereitungen stellt sich nunmehr heraus, dass überraschend viele Daten der Steuerpflichtigen schlichtweg falsch übernommen wurden. Die Finanzämter werden daher mit waschkörbeweisen Änderungsanträgen der Betroffenen überhäuft, was den Starttermin 2012 ernsthaft gefährdet. Zudem soll die Technik noch nicht funktionieren, wie erhofft.

Der Steuerberater-Verband e.V. Köln spricht sich daher gegen Überlegungen aus, den Start von ELStAM nur um wenige Monate zu verlegen. „Damit würde die Finanzverwaltung allen Beteiligten einen Bärendienst erweisen. Millionenfacher Korrekturbedarf in den Unternehmen wäre voraussichtlich die Folge“, warnt der Präsident des Kölner Steuerberater-Verbandes, Harald Elster. Stattdessen plädiert Elster für eine Verschiebung um ein Jahr auf 2013. Die Lohnsteuerkarte 2010, die provisorisch noch für 2011 gilt, müsste dann noch für ein weiteres Jahr in Gebrauch bleiben.

Pressemitteilung des Steuerberater-Verbands e.V. Köln

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