Sparbuch bleibt ein „zinsloser“ Klassiker

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger, die finanziell vorsorgen, nutzen hierfür das Sparbuch. Das ergab das Vermögensbarometer 2004, eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) durchgeführt hat. Damit liegt das Sparbuch seit Jahren ganz vorne in der Beliebtheitsskala der Deutschen.

Zum Leidwesen vieler Finanzexperten, die immer wieder auf lukrativere und genauso sichere Anlageformen verweisen, wird sich daran wohl auch in Zukunft nichts ändern.
Emnid hat die Bundesbürger in der Umfrage auch nach ihren geplanten Anlageformen befragt: Das Sparbuch nimmt die Spitzenstellung bei 18 Prozent der Vorsorgesparer ein. Betrachtet man die aktuellen Planungen der vorsorgenden Bundesbürger, so haben neben dem Sparbuch auch die betriebliche Altersversorgung (13 Prozent), Rentenversicherungen (13 Prozent) und die Riester-Rente (elf Prozent) gute Aussichten.

An vielen Stellen ist aber auch Bewegung in die Vorsorgeentscheidungen der Bundesbürger gekommen. Die Veränderungen lassen sich anhand des Vermögensbarometers 2004 ablesen. Die Mehrheit der Sparer setzt nach wie vor für die finanzielle Absicherung Lebensversicherungen (66 Prozent), Bausparverträge (58 Prozent) und Sparbücher (54 Prozent) ein. An Bedeutung gewinnen konnte die selbst genutzte Immobilie, die um vier Prozentpunkte auf 49 Prozent zulegte. Eine Riester-Rente haben 12 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr.

„Wir gehen von einem starken Wachstum der betrieblichen Altersversorgung aus. Sparkassen haben ihren Vertrieb sowohl in Richtung Arbeitnehmer als auch in Richtung Arbeitgeber gestärkt. Gerade letztere stellen vermehrt fest, dass für die Beratung ihrer Arbeitnehmer und die dauerhafte Betreuung der Entgeltumwandlung eine flächendeckende Filialstruktur und persönliche Nähe notwendig sind, wie sie die Sparkassen bieten“, so Christoph Schulz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes (DSGV).

Nachdenklich stimme jedoch, dass der Informationsstand der Bundesbürger zu den beschlossenen Veränderungen der gesetzlichen Rentenversicherung noch nicht zufrieden stellen könne. Im Vermögensbarometer 2004 geben 60 Prozent der Bundesbürger an, dass sie sich über diese Veränderungen nicht ausreichend informiert fühlten. Jeder zweite Bundesbürger sei mit dem Prinzip der nachgelagerten Besteuerung nicht vertraut.

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