Kurzfrist-Anlagen sinken

Für Kurzfrist-Sparer sieht´s momentan düster aus: Die Zinsen fallen fast monatlich. Besonders betroffen sind davon beliebte Index-Anlagen. Besser schneidet dagegen Tagesgeld von Banken ab. Schon vier Mal hat in diesem Jahr die Europäische Zentralbank die Leitzinsen kräftig gesenkt – zunächst Mitte Januar von 2,5 auf 2,0 Prozent, und zuletzt auf nunmehr 1 Prozent. Damit haben sich auch die Renditen von kurzfristig verfügbaren Geldanlagen spürbar verschlechtert.
Besonders hart getroffen hat es diejenigen, die auf Anlageformen gesetzt haben, deren Verzinsung sich am so genannten Eonia-Index orientiert. Das Kürzel steht für „Euro Overnight Index Average“ und verkörpert den durchschnittlichen Zinssatz, den Banken verlangen, wenn sie sich untereinander täglich fälliges Kapital ausleihen.
Populär geworden sind Eonia-Indexanlagen mit der Tagesanleihe des Bundes. Die wurde im vergangenen Jahr von der staatseigenen Deutschen Finanzagentur als Konkurrenz zu Tagesgeld-Angeboten auf den Markt gebracht. Doch während vor einem halben Jahr die an den Eonia-Index gekoppelte Tagesanleihe noch mit gut verzinstem Tagesgeld von Direktbanken mithalten konnte, ist sie mit dem drastischen Rückgang des Indexes arg ins Hintertreffen geraten.
Seit Mitte März liegt die aufs Jahr hoch gerechnete Verzinsung der Tagesanleihe konstant unter der Ein-Prozent-Marke, und die Finanzagentur weist bislang für das laufende Jahr nur noch einen durchschnittlichen Jahreszins von 1,07 Prozent aus. Auch der Geldmarkt-Indexfonds der Deutschen Bank, der als „DB x-trackers Eonia“ firmiert und fast fünf Milliarden Euro an Anlegergeldern einsammeln konnte, dümpelt seit Anfang Januar mit derselben Magerverzinsung.
Zumindest derzeit hat damit klassisches Tagesgeld die Nase wieder klar vorn. Die DKB-Direktbank – eine Tochter der BayernLB – zahlt für das Guthaben auf dem gebührenfreien Visa-Kreditkartenkonto 2,55 Prozent. Die Santander-Bank bietet 2,5 Prozent bei Online-Kontoführung.
Als Neukunde oder mit einer Umschichtung lässt sich sogar noch etwas mehr Zins herausholen. Die Direktbank 1822direkt zahlt bis Ende Juli für Neukunden bis 500.000 Euro Guthaben 3,25 Prozent statt der üblichen 1,75 Prozent. Die zur Landesbank Berlin gehörende Netbank gewährt Neukunden, die ein Girokonto abschließen, bis zu einem Guthaben von 50.000 Euro sechs Monate lang 2,75 Prozent Zins. Das ist gegenüber dem Standardzins ein Aufschlag von 0,75 Prozentpunkten.
Weiterer Vorteil bei den Bank-Offerten: Das Spargeld steht unter dem Schutz der Einlagensicherung der Banken.
Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

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