Kein Patentrezept, aber ein Dialog

„Das Auseinanderdriften im Mittleren Osten sucht seinesgleichen in der Geschichte“, mahnte Professor Yousef Meri anlässlich seiner Antrittsrede zur Allianz LMU Gastprofessur.

 

Allianz SE
München, 12.12.2013

Professor Yousef Meri: „Wir haben häufiger über die Zeiten der Auseinandersetzungen berichtet, als über die Zeiten des friedlichen Nebeneinanders.“

„The Sacred and the Secular“ –  „Das Heilige und das Weltliche“ lautete der Titel der Antrittsvorlesung von Professor Yousef Meri, der als 17. Allianz Gastprofessor an der LMU startet. Das friedliche Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen sei auch ein Teil der Geschichte, so Meri. Die Anhänger der verschiedenen Religionen nutzten zeitweise sogar dieselben religiösen Stätten, um ihren Glauben zu leben.
 

Anhand einer großen Reihe autobiographischer Schriften aus Palästina, dem Irak und Ägypten erklärte Meri den Wandel in der Geschichte, der sich für die Religionen sehr unterschiedlich entwickelte, je nachdem, ob die Regierungen weltlich oder sakral geprägt waren. So erließen die Regimes zeitweise Gesetze, die es den Anhängern der verschiedenen Religionen vorgaben,  einander zu respektieren. „Die Zeiten, in denen kein friedliches Nebeneinander möglich war“, so seine These, „waren von nationalistischen Strömungen getrieben“.
 

Weniger Berichte über die friedlichen Zeiten
 

Meri betonte auch, wie wichtig der historische Hintergrund für das Verständnis der Ursachen der aktuellen Konflikte im Mittleren Osten ist. Dazu gehören interreligiöse und zwischengemeinschaftliche Beziehungen im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Mit Fokus auf Jerusalem und Palästina, Kairo und Bagdad machte er deutlich: „Die autobiografische Literatur arabischer Juden (das sind  Juden mit einem Hintergrund im Mittleren Osten), Christen und Muslime der modernen Zeit dient mit gewissen Einschränkungen einem besseren Verständnis der komplizierten gesellschaftlichen und politischen Dimensionen zwischengemeinschaftlicher Beziehungen.“
 

Neben den vielen Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen, so zeigte er auf, gab es auch viele Phasen der friedlichen Koexistenz: „Wir haben häufiger über die Zeiten der Auseinandersetzungen berichtet, als über die Zeiten des friedlichen Nebeneinanders.“ Meri endete mit dem Bedauern, dass das heutige Auseinanderdriften im Nahen Osten in der Geschichte seinesgleichen sucht. Ein Patentrezept existiere leider nicht, aber man bleibe im Dialog. Dazu mag der Antrittsabend von Meri vor knapp 200 Zuhörern einen kleinen Betrag geleistet haben.
 

„Als die Allianz-Gastprofessur für Jüdische und Islamische Studien 2003 ins Leben gerufen wurde, war noch nicht abzusehen, welch wichtigen Stellenwert sie innerhalb des universitären Lebens spielen würde“, berichtet die Ludwigs Maximilian Universität in München auf ihrer Internetseite. Nach einem Jahrzehnt sei diese Institution für die Studierenden der jüdischen und islamischen Geschichte und Kultur an der LMU München kaum noch wegzudenken.

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Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:

 

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Nicolai Tewes
Allianz SE
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Pressemitteilung Allianz ( Allianz SE
München, 12.12.2013 )

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