Kapitalanlagen mit gutem Gewissen und gutem Gewinn ist möglich

Nachhaltige Kapitalanlagen, die nach ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien ausgewählt werden, sind interessant für Stiftungen. Sie verbessern im Idealfall die Erfüllung der satzungsmäßigen Ziele und tragen dazu bei, Konflikte zwischen den inhaltlichen Aufgaben einer Stiftung und den für die Vermögensanlage ausgewählten Unternehmen zu vermeiden.

Bei einer insgesamt breit gestreuten Kapitalanlage können nachhaltige Titel aber auch aus finanzwirtschaftlicher Sicht eine sinnvolle Investition für Stiftungen sein, von denen alleine die 30 größten Stiftungen etwa 26 Milliarden Euro an Vermögen verwalten.

Dies sind einige der Schlussfolgerungen einer Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Kooperation mit der Universität Stuttgart für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt hat. Die Ergebnisse dieser Studie wurden heute bei einer Konferenz unter Leitung von DBU-Kuratoriumsmitglied Ernst Welteke in Osnabrück vorgestellt.

Die Analyse solcher nachhaltigen Aktienanlagen (Socially Responsible Investments (SRI)) zeige insgesamt gesehen keine deutlichen Unterschiede in der Performance zu konventionellen Aktienanlagen, betonte heute in Osnabrück Prof. Dr. Henry Schäfer von der Universität Stuttgart. Mit Performance bezeichnet man in der Finanzwirtschaft die Wertentwicklung einer Geldanlage.

Bemerkenswert sei allerdings, dass die Performance umso besser werde, je stärker die Nachhaltigkeitskriterien bei der Aktienauswahl und der Zusammenstellung des Portfolios – ein Bündel finanzieller Investitionen, mit denen man strategisch die Risiken durch Streuung senken will – berücksichtigt würden:

Portfolios, die beispielsweise nur die zehn Prozent der am besten bewerteten Unternehmen enthielten, entwickelten sich besser als breiter gestreute Nachhaltigkeits-Portfolios und  könnten auch durchaus die Performance herkömmlicher Aktienanlagen übertreffen. Diese Ergebnisse fänden ihre Bestätigung darin, dass sich spezialisierte Nachhaltigkeitsindizes wie der Naturaktienindex deutlich besser entwickelt hätten als breit gestreute wie der Dow Jones Nachhaltigkeits-Index.

Aktienanlagen für Stiftungen sollten, so Dr. Michael Schröder vom ZEW, je nach Zielsetzung der Vermögensanlage unterschiedlich ausgeprägt sein:

für eine *nominale Vermögenserhaltung“ – also den Erhalt des Stiftungsanfangsvermögens ohne den Ausgleich etwa von Inflationsverlusten – reiche eine relativ niedrige Aktienquote von ca. zehn bis 20 Prozent, während für eine *reale Vermögenserhaltung“ – hier werden die Inflationsverluste ausgeglichen – die Aktienquote höher sein sollte.

Die Studie zeige, dass es sinnvoll sei, sich auch im Rahmen einer Vermögensanlage intensiv mit dem Thema der Nachhaltigkeit zu beschäftigen, erklärte Michael Dittrich, Abteilungsleiter der DBU. Die DBU berücksichtige bei ihrer Vermögensanlage Nachhaltigkeitseinschätzungen insbesondere von Aktien und Unternehmensanleihen.

Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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