Gesundheitsfonds ab 2009: Jetzt noch die Kasse wechseln?

Gesundheitsfonds Der neue Beitrag, den ab dem kommenden Jahr jeder Krankenversicherte in den Gesundheitsfonds einzahlen wird, soll ab November feststehen. Experten rechnen mit 15,5 Prozent. Kassen mit aktuell günstigen Beiträgen raten, noch 2008 zu wechseln. Lohnt sich das wirklich? Und woran kann sich der preisbewusste Verbraucher künftig orientieren, wenn alle Kassen gleich viel kosten?

Wie funktioniert der Gesundheitsfonds?

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(awe) In der gesetzlichen Arbeitslosen- und Rentenversicherung ist er ganz selbstverständlich, jetzt soll er auch in der Krankenversicherung eingeführt werden: Der einheitliche Versicherungsbeitrag. Alle gesetzlich Versicherten werden ab dem kommenden Jahr denselben Anteil ihres Bruttoeinkommens in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen – egal bei welcher Kasse sie versichert sind. Über den Fonds sollen die Beiträge gerechter an die Kassen verteilt werden und Bürokratie im Gesundheitssystem abgebaut werden.

Bisher entscheidet jede Krankenkasse für sich, welchen Beitragssatz sie ihren Mitgliedern abverlangen will. Das macht auch den Schwerpunkt des Wettbewerbs unter den mehr als 200 Kassen in Deutschland aus, denn die Höhe des monatlichen Beitrags ist für viele Versicherte bisher das entscheidende Kriterium bei der Wahl einer neuen Krankenkasse. Diese Möglichkeit zu sparen wird preisbewussten Verbrauchern in Zukunft genommen.

Gleicher Beitragssatz für Alle

Der neue Versicherungsbeitrag ist als Teil der Gesundheitsreform nun Sache des Bundesministeriums für Gesundheit. Zum ersten November soll der genaue Satz feststehen, errechnet wird er aus den erwarteten Ausgaben des Gesundheitssystems. Voraussichtlich liegt der neue Versichertenbeitrag ab 2009 bei 15 bis 15,5 Prozent und gilt solange, bis das Gesundheitsministerium einen neuen Beitrag festlegt. Je nachdem, ob die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung über den Fonds gedeckt werden, kann der Prozentsatz über mehrere Jahre gleichbleiben, aber auch steigen oder sinken. In den Gesundheitsfonds fließen neben den Versichertenbeiträgen auch Steuergelder.

Arbeitgeber sollen auch künftig die Beiträge ihrer Angestellten komplett überweisen, nach einer Übergangsfrist allerdings nicht mehr an die einzelnen Kassen, sondern über eine Weiterleitungsstelle in den Gesundheitsfonds. Von dort aus werden die Beiträge als Pauschale je nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der Versicherten an die Krankenkassen verteilt. Der Fonds wird vom Bundesversicherungsamt verwaltet.

Für jeden gesunden Versicherten erhält die Kasse eine Pauschale, für bestimmte Krankheiten gibt es Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds. Dieser so genannte morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich orientiert sich an der uneinheitlichen Krankheitsbelastung der Versicherten in den verschiedenen Kassen. Berechnet werden die Mehrausgaben für ungefähr 50 bis 80 verschiedene Krankheiten. So sollen die Beiträge gerechter verteilt werden und Kassen mit vielen chronisch kranken und älteren Versicherten nicht unverhältnismäßig belastet werden. Hier finden Sie viele Informationen und Tipps zur gesetzlichen Krankenversicherung .
Lesen Sie auf der folgenden Seite, welche Zahlungen neben dem Beitrag noch auf die Versicherten zukommen können.

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