Selbst ist der Anleger! Börse verstehen, Angebote durchschauen

Solide Geldanlagen – die wichtigsten Strategien

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Sind Kursverläufe und Renditen vorhersehbar? Die Antwort lautet Nein! Schnell reich werden und das ganz ohne Risiko, geht nicht, meint Martin Weber, Professor für Finanzwirtschaft an der Universität Mannheim. Auch die so genannten „heißen Tipps“, wie sie einschlägige Börsenmedien regelmäßig propagieren, entpuppen sich meist als zu schön, um reich zu werden.
Dennoch gibt es Erfolgsmethoden, die auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beruhen.

Anleger sollten ihre Geldanlage ihrer Persönlichkeit und ihrer Anlagementalität anpassen. Wer das Risiko nicht scheut, kann viel gewinnen – oder alles verlieren. Wer eher auf Sicherheit setzt, muss dafür mit einer kleineren Rendite rechnen. Martin Weber meint: „Wer kein Risiko eingehen will, der muss sich mit dem Ertrag einer risikofreien Anlage begnügen, kann also nicht mehr erwarten.“ Deshalb empfiehlt er Otto Normalanleger: „Ruhig anlegen, vernünftig streuen.“

Vier Anlagestrategien
Die Stiftung Warentest nennt in der April-Ausgabe der Zeitschrift „Test“ vier Anlagestrategien. Wer den „sicheren Weg“ gehen möchte, sollte demnach seine Geldanlage auf drei stark überdurchschnittliche Fonds gleichmäßig verteilen. Der „einfache Weg“ ist geeignet für diejenigen, die wenig Geld zur Verfügung haben. Sie sollten sich für zwei oder einen Fonds entscheiden, der eine überdurchschnittliche Performance aufweisen kann.

Wer es stressfrei haben möchte, der wähle laut „Test“ den „bequemen Weg“, also mindestens einen überdurchschnittlichen Fonds, der gut zu einem schon bestehenden Konto passt. Wer etwas mehr Zeit und Energie in den Vermögensaufbau einbringen will, kann schließlich den „strategischen Weg“ wählen. Hier ist die oben bereits erwähnte Anlagementalität von Bedeutung.

Verkaufsprospekt lesen und verstehen
Der erste Schritt zur Beurteilung einer Geldanlage ist der Verkaufsprospekt, den jeder Anbieter eines Finanzprodukts aushändigen muss. Ein interessierter Anleger sollte sich den Verkaufsprospekt immer kritisch durchlesen. Dabei gilt: Je höher das Rendite-Versprechen, desto unseriöser die Geldanlage. Die Verlustrisiken sollten deutlich im Prospekt stehen. Dennoch ist und bleibt ein Prospekt Werbung. Über den Wahrheitsgehalt eines Verkaufsprospekts wacht der Gesetzgeber nicht.

Gewinne laufen lassen, Verluste glattstellen
An der Börse ist ein häufiger Wechsel von steigenden und fallenden Aktienkursen normal. Langfristig betrachtet sind die Aktienmärkte in ihrem Wert aber immer gestiegen. Eine Langfristanalyse der Zeitschrift „Finanztest“ gelegt, dass der Wertzuwachs auf lange Sicht um die zehn Prozent pro Jahr liegt. Das schließt allerdings nicht aus, dass es nicht zwischendurch zu einem Crash kommen kann, wie zuletzt Anfang 2008. Finanztest rät hier: „Verluste einfach aussitzen und auf bessere Börsenzeiten warten.“ Jedoch, rät Finanztest einschränkend, sollten Anleger sich von qualitativ schlechten Fonds und Fonds, die aufgrund von „spekulativen Übertreibungen“ zu hoch bewertet wurden, zu trennen.

Uwe Lang, evangelischer Pfarrer und Börsenbeobachter empfiehlt zudem in seinem Buch „Die gefährlichsten Börsenfallen“ eine alte Grundregel im Wertpapierhandel: „Gewinne laufen lassen – Verluste glattstellen“. Gut laufende Aktien sollte man demnach halten, chronisch schlecht laufende verkaufen, notfalls auch mit Verlust. Doch wie erkennt man eine „schwache Aktie“. Lang rät hier zur Neunmonatsregel. Wenn eine Aktie in guten Börsenzeiten neun Monate lang schwächelt, dann sollte man sie abstoßen. Der Geldmarkt sei nun mal ein dynamisches Gebilde, dem man sich immer wieder aufs Neue anpassen müsse. Nur so könne man auf Dauer erfolgreich sein.

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